NLP-Vorannahmen
- Man kann nicht nicht kommunizieren. Menschen kommunizieren ständig. Dabei spielen Worte oft eine untergeordnete Rolle. Blicke, Gesten, bestimmte Betonungen sind Formen der Kommunikation. Auch Gedanken und Absichten stellen kommunikative Prozesse dar, die andere am Klang der Stimme, an der Körperhaltung, an den Augen und an feinsten Signalen ablesen können.
- Menschen reagieren auf ihre Sicht der Welt und nicht auf eine Wirklichkeit an sich. Im Laufe der Zeit machen alle Menschen vielfältige Erfahrungen und entwickeln eigene Vorstellungen von der Welt. Diese sind also nie allgemeingültig.
- Menschen treffen immer die Wahl, die sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt, aus Ihrer Sicht für die Beste halten. Im Laufe der persönlichen Entwicklung werden bestimmte Verhaltensweisen erlernt, um Bedürfnisse zu befriedigen. Mit einem größeren Repertoire an Handlungsalternativen stehen mehr Möglichkeiten offen.
- Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht – für die handelnde Person. Menschen verhalten sich nicht einfach „nur so“. Auf tiefster Ebene geht es um Schutz des Individuums und den Erhalt der Zugehörigkeit. So liegt auch jedem negativen Verhalten eine angenommene gute Absicht zugrunde.
- Für jedes Verhalten gibt es einen Kontext, in dem es sinnvoll war oder noch ist.
Ein Ziel des NLP ist es, Wahlmöglichkeiten zu entwickeln. Eine Wahl zu haben, ist die beste Voraussetzung für gewünschte Ergebnisse. - Jede*r trägt die Ressourcen in sich, um das Leben erfolgreich zu gestalten oder gewünschte Veränderungen vorzunehmen.
NLP unterstützt uns, diese Ressourcen für den passenden Moment verfügbar zu machen. - Die Bedeutung der Kommunikation ergibt sich aus der Reaktion, die sie
hervorruft. Kommunikation ruft bestimmte Reaktionen hervor. Erfolgen unerwartete Reaktionen, so ist die Botschaft anders angekommen als gewünscht. Jeder Mensch hat die Verantwortung für das Gelingen seiner Kommunikation und lernt durch NLP flexibel auf andere Menschen einzugehen und die eigene Kommunikation individuell zu gestalten. - Der Wert eines Menschen ist unantastbar. Die Angemessenheit des Verhaltens der Person kann jedoch angezweifelt werden. Die Trennung der Person von ihrem unangemessenen Verhalten bedeutet, dass sie in ihrer Identität respektiert bleibt. Dieses ermöglicht einen umfassenderen Blick auf die Person. Daraus resultiert die Chance zur konstruktiven Verhaltensänderung.
- Alle Menschen sind einzigartig und erleben die Welt auf Basis individueller Erfahrungen. Aus diesen Erfahrungen konstruieren sie ihr Weltbild als innere “Landkarte”. Diese Landkarte ist nicht die Landschaft (das Gebiet); mit den Sinnen wird jeweils nur ein kleiner Ausschnitt des Umfeldes wahrgenommen und interpretiert.
- „Wenn etwas nicht funktioniert, dann tue etwas anderes”.Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, mit einer Situation angemessen umzugehen.
Die „Innere Landkarte“
Diese innere Landkarte repräsentiert unser Modell der Wirklichkeit, das wir aufgrund der Wahrnehmung der Welt durch unsere verfügbaren Sinne nach und nach erbaut haben. Unsere Landkarte gestaltet sich entsprechend der Erfahrungen mit unserer familiären, sozialen und kulturellen Umwelt. Es sind dort Regeln, Bewertungsmaßstäbe, Einstellungen, Werte, (Moral-) vorstellungen, Meinungen und entsprechende Denk,- Gefühls- und Verhaltensmuster abgebildet.
So haben Landkarten die Eigenschaft, dass sie die Wirklichkeit nicht real darstellen können, es wurden Verallgemeinerungen und Vereinfachungen vorgenommen. Je nach Art und Zweck der Landkarte werden bestimmte wichtige Aspekte abgebildet, während andere gar nicht erscheinen. So ähnlich ist es auf unserer inneren Landkarte: Unsere Wahrnehmung registriert das, was für uns bedeutend ist, d. h. was sich im Laufe unserer Sozialisation und Entwicklung bewährt und als nützlich herausgestellt hat, während andere Informationen herausgefiltert werden.
(De-)Fokussierung
Bewusste Konzentration auf ein bestimmtes Thema oder Themengebiet. Die bewusste Fokussierung wirkt auch als Wahrnehmungsfilter unter dem Leitgedanken: ‚Worauf Du Deine Aufmerksamkeit richtest, dorthin fließt Deine Energie‘.
Übung:
- Alle gehen durch den Raum und schauen durch ein imaginäres „Fernglas“ -> kurzesFeedback
- Alle gehen mit Open Focus durch den Raum -> was war anders?
Priming
Der Begriff Priming lässt sich mit „vorbereiten“ übersetzen. Gemeint ist damit, dass ein erster Reiz (Prime), der durch das menschliche Gehirn aufgenommen wird, die Interpretation bzw. die Reaktion auf darauf folgende Reize maßgeblich beeinflusst. Das heißt der Prime aktiviert ein Assoziationsfeld, mit dem das danach Folgende, in Verbindung gebracht wird. Das ist ein extrem wichtiger Punkt. Gedanken, Emotionen und Handlungen werden nicht kontextlos, gleichsam aus dem Nichts, erzeugt, sondern sie beziehen sich auf Vorhergehendes. Nur ist uns oft die Verbindung mit dem Vorhergehenden nicht bewusst.
Als Priming-Reize kommen Reize auf allen Sinneskanälen in Frage wie z.B. Bilder, Worte, taktile Empfindungen oder Gerüche, doch auch Gedanken und Erinnerungen.
Gesprächsführung
- Rapport ist die Fähigkeit, die Welt eines anderen zu betreten und zu ihm eine Brücke zu bauen. Rapport ist eine Beziehung, die gekennzeichnet ist durch Zustimmung, gleiche Richtung oder Ähnlichkeit. Rapport bedeutet, Menschen auf ihrem Niveau anzusprechen und deren Sprache zu verwenden, um sie von Gedanken zu überzeugen, die sie nicht verstanden hätten, wären sie in einer anderen Form dargestellt worden.
Es ist die Kunst, die Unterstützung und Mitarbeit anderer zu erhalten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Rapport ist eine Beziehung, die gekennzeichnet ist durch Zustimmung, gleiche Richtung oder Ähnlichkeit. Wenn der Rapport vorhanden ist, dann verschwindet der Widerstand. Rapport bedeutet, einen tiefen Kontakt zu dem Unbewussten des anderen aufzubauen, mit dem anderen auf eine Wellenlänge zu kommen. Rapport entsteht durch bewusstes oder unbewusstes Angleichen aneinander.
- Pacing bedeutet, sich im gesamten visuellen und auditiven Ausdrucksverhalten an den anderen anzupassen. Die andere Person wird da abgeholt, wo sie steht. Ich pace z.B. gerne das Sprechtempo, den Rhythmus, die Tonlage des anderen. In diese Kategorie fällt auch alles, was zum Spiegeln gehört.
- Leading bedeutet dass, nachdem man sich eine Weile dem Partner angeglichen und den Rapport hergestellt hat, man dazu übergehen kann, ihn zu führen (Leading) und dadurch die Richtung der Kommunikation zu verändern. Leading heißt, jemanden auf der Basis von Rapport und im Sinne des Win-Win-Prinzips zu einem bestimmten Ziel oder Ergebnis hinzuführen.