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Heyyy!
Es fühlt sich so an, als wäre ich gestern erst gelandet, aber nun sind schon über 5 Monate meines Auslandsjahres vergangen. Da seit dem letzten Mal natürlich aber auch viele neue Dinge passiert sind, bist du hier genau richtig, um auf meinem 4. Blogeintrag von allen neuen Erlebnissen zu erfahren!
Mit Anfang November beginnt auch immer die Wintersaison in der Schule. Das bedeutet, man kann neue Sportarten oder andere Aktivitäten wählen. Im Winter hab ich mich für VM Band entschieden. VM steht für Vocalmotive, und das ist ein großer Showchoir. Dabei wird nicht nur gesungen, sondern auch eine sehr aufwändige Choreo aufgeführt und später wird sogar gegen andere Schulen angetreten. Da ich nicht die beste Sängerin bin, hab ich mich für die Band entschieden, wo ich mit einigen Freunden die Show begleite. Das macht wirklich Spaß, ist aber auch aufwändig. Manchmal musste ich übers Wochenende in die Schule, damit wir mehr proben können, und von jetzt an (Anfang Februar) geht auch Competition Season los, dementsprechend werden wir fast jedes Wochenende weg sein von nun an, bis etwa Mitte März… aber dafür werde ich immer enger mit den Leuten dort! Und die Show ist wirklich atemberaubend, ich bin soo beeindruckt, was da zusammengestellt wurde!!
Ebenfalls Ende November war Formal, ein “Schulball”, nur dass es eher wie eine Party ist. Dafür haben sich alle suuuper schick angezogen, könnt ihr auch auf einem der Fotos sehen! Traditionell fragen die Mädchen die Jungs auf ein Date (auf dem Abschlussball Ende des Schuljahres ist es dann andersrum), allerdings wollte ich den Abend lieber mit Freunden verbringen. Im Anschluss haben wir eine Übernachtungsparty gemeinsam gemacht, und auch wenn ich nicht gerne lange auf Partys bin, war es ein toller Abend und alle sahen sooo schön aus! Ich hab unendlich viele Fotos gemacht.:)
Die Schule bietet außerdem den Kurs Model UN an, bei welchem wir als Schüler eine Konferenz der United Nations darstellen können. Dafür sind wir bisher einmal, im März dann das zweite Mal, in eine Großstadt gefahren, Minneapolis. Dort repräsentieren wir ein Land und reden über ein vorher zugeteiltes Problem. In Minneapolis habe ich mit einer Freundin Thailand repräsentiert und über die Mentale Gesundheit von Flüchtlingen gesprochen. Das war so ein formelles Zusammenkommen und man hat sich voll wichtig gefühlt, wie man auf einem der Fotos vielleicht sehen kann. Es war außerdem sehr lehrreich, und man hat gelernt, sich in guter Sprache auszudrücken.
Winterzeit ist natürlich auch Weihnachtszeit! Mein allererstes Weihnachten in Amerika, es war wirklich schön! Auch wenn es etwas seltsam für mich war, dass der 24. Dezember so eine kleine Rolle spielt (der 24. ist der Tag, wo ich in Deutschland immer feiere). Wir haben lediglich ein großes gemeinsames Essen gemacht, ich habe traditionelles Gulasch gemacht. Nach einem Weihnachtsfilm sind wir aber auch alle ins Bett, um am nächsten Morgen fit und munter für all die Geschenke zu sein;) Und glaubt mir, hier wird sooo übertrieben mit den Geschenken! Ich hab mich fast schlecht gefühlt, weil ich so viel bekommen habe… Natürlich hatte ich auch Geschenke, über die ich mir Gedanken gemacht habe für meine Gastfamilie.
Ich habe viel von anderen Gastschülern gehört, die mit Heimweh zu kämpfen hatten während dieser Tage, ich bin davon aber ziemlich verschont geblieben. Ich hatte einen kurzen Anruf mit meiner ganzen Familie am Morgen vom 24., aber ich hatte nicht wirklich viel Heimweh.
Auch wenn das vielleicht widersprüchlich klingt, ich hab mich teilweise über meinen Austausch etwas schlecht gefühlt dafür, dass ich kaum Heimweh habe, aber lass dir gesagt haben, dass Heimweh oder starkes Vermissen kein Attribut dafür sind, wie sehr du deine Familie liebst. Klar vermisse ich meinen engen Kreis, aber ich komme sehr gut damit klar, weit weg von ihnen zu sein, und das liegt nicht daran, dass ich sie nicht genug liebe, sondern daran, dass ich mich wirklich wohl hier fühle. Meine Gastfamilie ist auch meine Familie, und ich bin glücklich und zufrieden hier.
Silvester habe ich mit meinen engsten Freunden hier verbracht, es war ein unglaublich toller Abend und hat mich fast ein wenig wehmütig gemacht. So es ist wirklich schon die Hälfte rum?? Ich hab heute nur noch genau 4 Monate übrig, und bis zu meinem Schulende sogar weniger. Ich freue mich allerdings auf den Frühling und etwas mehr Wärme, weil so sehr ich Schnee liebe, bei -15°C hört es bei mir auf, ging sogar schon runter zu -30°C in Minnesota.
Auch wenn ich schon sehr viel geschrieben habe, möchte ich noch eine letzte Sache ansprechen: wie ich mich verändert habe seit ich hier bin. Zur “Halbzeit” wollte ich mir etwas Gedanken machen, und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich vieel mehr Akzeptanz entwickelt habe. Für andere, für Dinge, die mich aufregen (ich bin sehr ungeduldig, aber ich habe gelernt, dass ich das nicht auf andere übertragen kann), auch mehr Akzeptanz für mich selber. Ich habe viel mehr Selbstbewusstsein aufgebaut, ich fühle mich nicht mehr ängstlich, wie ich mich anfangs in der Schule gefühlt habe. Ich habe meine Leute hier, die mir auch bei Schwierigkeiten geholfen haben und ich ihnen ebenso. Ich habe unglaublich viele spannende Persönlichkeiten kennengelernt, und jede Person, die ich getroffen habe, hat mir etwas fürs Leben mitgegeben bzw. mich lernen lassen.
Ich bin unglaublich dankbar für alles, was ich hier erleben kann, und ich würde jedem, der die Möglichkeit hat, ein Auslandsjahr empfehlen.
Danke, dass du dir hier meine Erfahrungen durchgelesen hast!
Bis zum nächsten Mal,
Deine Marlene aus Minnesota