Die Anreise
Es ging sehr spannend in Deutschland los: Streik – Flug abgesagt. Dank Partnership konnte direkt am nächsten Morgen ein anderer Flug gefunden werden. Nachdem ich mich von meiner Familie verabschiedet hatte, musste ich mich durch den Flughafen zum richtigen Terminal navigieren. Ich war nicht alleine; mit mir reiste Peter, ein weiterer Austauschschüler nach Neufundland. Das war einfacher als gedacht. In Kanada, in Toronto angekommen, mussten wir erstmal ein paar Stunden warten, bis wir den nächsten Flug nehmen konnten.
Die ersten Tage
Nach dem Flug von Toronto nach St. John’s wurde ich von meiner Gastmutter herzlich begrüßt, und sie zeigte mir auf dem Weg zu ihrem Haus verschiedene Freizeitmöglichkeiten. Ich war aber ehrlich gesagt schon sehr müde und legte mich direkt ins Bett, da ich den ganzen Tag unterwegs gewesen war und nicht geschlafen hatte. Ich kam an einem Freitag an, was bedeutete, dass ich zunächst keine Schule hatte. Meine Gastmutter ging am nächsten Tag mit mir zu einem Walmart, und ich kaufte mir funktionierende mobile Daten. Tatsächlich fuhren wir ein paar Stunden später zum Flughafen, um einen mexikanischen Austauschschüler namens Dante abzuholen. Der erste Schultag war sehr aufregend, da es für die Schüler ungewöhnlich war, neue Leute an ihrer Schule zu sehen. Ich war, zusammen mit einem Mädchen aus Mexiko, der einzige Austauschschüler an meiner Schule, daher zeigten die Mitschüler aus verschiedenen Klassen viel Interesse an uns, und ich kam schnell mit einigen von ihnen ins Gespräch. Leider wurde ich aufgrund meines Alters in die 8. statt in die 9. Klasse gesteckt. Anfangs musste ich mich überwinden, mit völlig neuen Gruppen zu reden, aber so habe ich schnell meine neuen Freunde gefunden.
Dante war mir eine große Hilfe, denn nur durch ihn habe ich meine tollen Freunde kennengelernt. Leider musste er Ende April Neufundland verlassen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ihn vermisse: Jeden Tag nach der Schule haben wir etwas zusammen unternommen, sind ans Meer gegangen, ins Schwimmbad, in die Mall, haben Serien geschaut – es ist einfach zu viel, was wir zusammen erlebt haben, um alles hier aufzuschreiben. Auf jeden Fall ist er für mich mein bester Freund und auch wie ein großer Bruder. Ich habe mir fest vorgenommen, genug Geld zu verdienen, um ihn bald besuchen zu können.
Highlights
Eines der besten Erlebnisse, die ich bisher hier hatte, war definitiv der Skiausflug mit anderen Austauschschülern. Während der Frühlingsferien unternahmen wir einen dreitägigen Ski-Trip nach Corner Brook, der einfach nur fantastisch war. Diese organisierte Reise für Austauschschüler ermöglichte es uns, viele neue Leute kennenzulernen, und wir besuchten einige wunderschöne Orte. Ein Highlight war der Tag, an dem wir mit Schneeschuhen einen Hügel erklommen hatten. Tatsächlich habe ich auf dem Ski-Trip gelernt, Snowboard zu fahren.
Erwartungen
Tatsächlich gab es ein paar Dinge, die ich erwartet oder nicht erwartet hätte. Ich konnte mir schon denken, dass es hier viel Fastfood, Süßigkeiten und Snacks gibt. Auch war ich erstaunt, wie groß die Supermärkte sind. Die sind bestimmt mindestens dreimal so groß. Ich hätte nicht erwartet, dass ich eines Tages in einem Restaurant Sushi essen würde, in dem Roboterkatzen das Essen servieren. Außerdem hätte ich tatsächlich nicht erwartet, dass ich hier so gute Freunde finden würde.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Höhen und Tiefen habe, und ich freue mich wirklich darauf, meine Familie und meine Freunde wiederzusehen. Trotz alledem ist Kanada/Neufundland eine tolle Erfahrung, und ich kann sehr viel mit nach Deutschland zurücknehmen.
Bis bald!
Paul