Familie Geyer über die Feiertage bei ihrer ehemaligen Gastschülerin Araceli

Abenteuer Gastfamilie

Nach ihrem Jahr als Austauschschülerin bei Familie Geyer in Deutschland ist Araceli nun seit dem Sommer zurück in den USA. Aus einem Versprechen, Araceli in Los Angeles zu besuchen, ist nun Wirklichkeit geworden. Familie Geyer hat uns einen Brief geschrieben, in dem sie von der schönen Zeit erzählt, die sie mit Araceli und ihrer Familie verbracht hat.

Liebes PI-Team,

wir möchten euch heute kurz berichten, wie es uns erging beim Abenteuer unseres Lebens. Nachdem wir vor ziemlich genau einem Jahr an Weihnachten unserer Gasttochter das Versprechen gaben, sie nächstes Weihnachten zu besuchen, machten wir uns jetzt auf in den Südwesten der USA in den Bundesstaat Kalifornien, genauer gesagt nach Los Angeles. Es war unsere erste Reise in die USA, und wie ein Gastkind sind auch wir in eine (fast) unbekannte Familie gekommen und haben bei Ihnen gelebt. Die Familie unseres Gastkindes kommt ursprünglich aus Mexiko und die Eltern sprechen Spanisch (wir leider nicht). Wir wurden schon am Flughafen in Los Angeles sehr herzlich von der ganzen Familie empfangen. Als wir zu Hause ankamen, haben wir Weihnachtsgeschenke unterm Baum gefunden und gemeinsam Bescherung gefeiert. Die Gasteltern haben sich rührend um uns gekümmert, und sie haben alles getan, um uns einen wunderschönen Urlaub zu bereiten.

Wir haben die Universal Studios, Disney Land, Hollywood, das Griffith Observatory, den Sequoia National Park und vieles mehr gesehen, und wir waren bei einem Footballspiel der Los Angeles Rams. Jeden Tag verbrachten wir woanders und sind aus dem Staunen gar nicht mehr heraus gekommen. Dadurch, dass wir in einer „Gastfamile“ gelebt haben, konnten wir aber auch die Schattenseiten von Los Angeles sehen. Es gibt sehr viele arme Menschen, Bettler und Obdachlose. Ein weiteres großes Problem ist der viele Müll auf den Straßen, insbesondere der Plastikmüll. Wir haben uns in Los Angeles ganz oft gefragt, wie sich unsere Gasttochter wohl gefühlt hat, als Sie zu uns nach Deutschland gekommen ist.

Wir sind selten so liebevoll und herzlich behandelt worden, und trotz der Sprachbarriere hatten wir unglaublich viel Spaß. Wir haben zusammen gelacht, getanzt, gesungen, gekocht (z.B. unsere ersten Tortillias selber gemacht) und erzählt über die verschiedenen Länder und Kulturen (notfalls mit Händen und Füßen). Auch die vier Kinder haben sich untereinander hervoragend verstanden. Selbst die Kleinste konnte mit ihren 5 Jahren gut mit den großen mithalten und hat sich direkt in unsere Tochter verliebt.Jeden morgen haben sie wie Schwestern zusammen gekuschelt, bevor ein weiterer erlebnisreicher Tag begann. Silvester waren wir bei Verwandten der Familie eingeladen und durften miterleben, wie Silvester in den USA gefeiert wird. Es war sehr lustig, wir haben „Bingo“ und „Wer bin ich“ gespielt. Kurz vor Mitternacht wurde noch eine Piñata kaputt geschlagen, um an die leckeren Süßigkeiten zu kommen. Es war eine sehr schöne Silvesterparty. Nach 14 Tagen hieß es dann Abschied nehmen. Wir sind als fast Fremde gekommen und als Freunde unter vielen Tränen wieder gegangen. Aber eines ist sicher, wir werden uns wieder sehen.