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Ryan hat sein letztes Schuljahr bei Familie Flotzinger in der Nähe von München verbracht. Die Familie hat uns einen schönen Erfahrungsbericht zukommen lassen, den wir hier gerne teilen.
Nachdem unsere Tochter Lilli über PI in einer Gastfamilie in Irland war, reifte in uns die Idee auch die „andere“ Seite eines längeren Austausches kennenlernen zu wollen.
Schon die Vorbereitungen und die Auswahl „unseres“ Kindes war sehr spannend. Welches Herkunftsland, wie lange, Junge oder Mädchen, wer passt zu uns? Das waren nur einige Fragen, die wir im Vorfeld als Familie heiß diskutiert haben. Im Nachhinein denke ich oft, wir hätten uns gar nicht so viele Gedanken machen brauchen….
Eigentlich war geplant erst einmal für 5 Monate Gastfamilie zu werden und zu sehen wie es uns damit geht. Aber nachdem unser PPP Stipendiat Ryan da war, war sehr schnell klar, dass wir ihn die vollen 10 Monate bei uns aufnehmen wollen.
Als Ryan bei uns ankam konnte er noch sehr wenig Deutsch und es war beeindruckend zu sehen wie schnell er Fortschritte macht und sich schon bald ohne Probleme verständigen konnte.
Spielabende waren gerade in den ersten Wochen beliebt und sind es auch bis zum Ende des Aufenthalts geblieben.
Man lernt sich ohne viel sprechen zu müssen besser kennen und verbringt eine oft lustige gemeinsame Zeit.
Wir haben zusammen auch viele Ausflüge gemacht und manche Sehenswürdigkeit in der Umgebung wieder, oder mit Ryan zusammen, neu entdeckt.
Ryan war von Anfang an kein Gast, sondern wir haben versucht ihn möglichst schnell als Familienmitglied mit allen Rechten und Pflichten zu integrieren. So musste er auch, als ich mir im November die rechte Hand brach, genauso wie unsere anderen Kinder, verstärkt mit anpacken. Er hat sich zudem als begeisterter und talentierter Koch erwiesen! Und auch sonst war er schnell in den Familienalltag integriert und interessiert und hilfsbereit bei allem dabei.
Ein Gastkind aufzunehmen, ist ein Kind auf Zeit bekommen. Und wie bei den eigenen Kindern gibt es auch manche Situationen, die einen vor Herausforderungen stellen, die man so nicht erwartet hätte. Bei Partnership International hatten wir das Gefühl, es mit einer kleinen und familiären Austauschorganisation zu tun zu haben, mit der man offen und schnell über kleinere und größere Probleme kommunizieren kann.
So ein Jahr als Gastfamilie ist Abenteuer, eine Herausforderung und eine Zeit mit vielem Neuem. Man wächst zusammen und hat die Möglichkeit einem jungen Menschen ein zweites Zuhause zu geben.
Ich bin mir sicher, dass wir diese Monate nicht vergessen werden und Ryan immer ein Teil unserer Familie bleiben wird.