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Was als spontane „Notlösung“ begann, entwickelte sich zu einer bereichernden Erfahrung für unsere ganze Familie. Wir, ein lebhafter Drei-Generationen-Haushalt auf dem Land, hatten uns kurzfristig dazu entschlossen, Aleah aus Kansas aufzunehmen. Ursprünglich sollte sie nur für drei Monate bei uns bleiben, da sie dringend eine Gastfamilie suchte. Schon bald wurde klar, dass diese Entscheidung genau die richtige war.
Die ersten Tage waren für beide Seiten aufregend und ungewohnt. Das erste Telefonat verlief etwas stockend – Aleah war etwas zurückhaltend und stellte keine eigenen Fragen. Das wirkte zunächst befremdlich, klärte sich jedoch schon bald auf. Mit der weisen Unterstützung meiner Schwiegermutter, die riet, Aleah erstmal ankommen zu lassen, und nicht sofort in unseren turbulenten Alltag zu stürzen, fand sie schnell ihren Platz in unserer Familie.
Besonders gut verstand sie sich mit unserer 14-jährigen Tochter, was den Einstieg erleichterte. Auch unsere Schwiegermutter war begeistert von Aleahs unkomplizierten Essgewohnheiten, was das gemeinsame Essen stressfrei machte. Unser 10-jähriger Sohn hingegen sah in Aleah die perfekte Gelegenheit, sein Englisch zu verbessern, was sie mit viel Geduld unterstützte.
Nach kurzer Zeit hatten wir Aleah schon so längst ins Herz geschlossen und fragten sie, ob sie nicht länger als drei Monate bei uns bleiben möchte. Zu unserer Freude möchte Aleah nun das ganze Jahr bei uns bleiben.
Unsere gemeinsame Zeit ist geprägt von schönen Erlebnissen und kulturellem Austausch. Wir haben Ausflüge unternommen, etwa zum Drachenfels in Bonn, ins Ballonmuseum in Düsseldorf und demnächst ins Planetarium nach Bochum. Dort wollen wir uns gemeinsam den Sternenhimmel ansehen, der laut Aleah „ganz anders als in Kansas“ ist. Auch in den Alltag unserer Familie ist sie vollkommen eingebunden: Sie begleitet unsere Schwiegermutter Gertrud, wenn diese den Heimatverein unterstützt, und ist bei allen Familienaktivitäten dabei.
Aleahs Aufenthalt hat nicht nur unser Leben bereichert, sondern auch gezeigt, wie wertvoll Gastfreundschaft und Offenheit für Neues sein können. Sie ist nicht mehr nur unser Gastkind – sie ist ein Teil unserer Familie geworden.