Heimweh? – Kein Problem!

Hallo zusammen,

in meinem heutigen Beitrag geht es um das Thema Heimweh. Für Viele sicherlich ein Grund gegen den Austausch und gegen die Möglichkeit in eine neue Welt einzutauchen und neue Erfahrungen zu sammeln. Deshalb werde ich über meine eigenen Erfahrungen mit Heimweh sowie über meinen Umgang damit berichten.  Zudem werde ich euch einige Tipps zur Prävention dieses schlechten Gefühls geben, die mir persönlich sehr geholfen haben.

Weihnachten im Ausland

In meiner bisherigen Zeit hier wurde mir schon öfters die Frage gestellt: Fliegst du dann an Weihnachten nach Hause? Oder bleibst du etwa

 hier? Für viele US-Amerikaner ist es also unvorstellbar ohne die eigene Familie die Festtage zu verbringen. Deshalb ist es auch sehr verständlich, dass die Sorge Heimweh zu bekommen bei den Meisten in der Weihnachtszeit besonders groß ist. Oft ist die Angst davor, ohne die eigene Familie und die Traditionen zu feiern auch berechtigt. Jedoch gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie man zumindest an Heiligabend mit der Familie „zusammen“ sein kann. Ich habe z.B. mit ihnen telefoniert während sie ihre Geschenke ausgepackt haben. Dadurch konnte ich den ersten (und in den USA einzigen) Weihnachtstag mit meiner Gastfamilie feiern und mich ausschließlich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Diese Regelung hat allen Beteiligten sehr gut gefallen und bei mir Heimweh verhindert. Generell wirst auch du keine Probleme mit Heimweh haben, wenn du die folgenden zwei Tipps befolgst.

Communication is Key

Seit dem Beginn der Vorbereitungen auf den Austausch wird einem dieser Tipp ans Herz gelegt. Wenn man ein Problem oder Sorgen hat sollte der erste Schritt immer das Gespräch sein. Egal ob mit der Gastfamilie, den Freunden, dem E-Mail Buddy, dem Local Coordinator oder doch mit der eigenen Familie in Deutschland. Beim Thema Heimweh sind die zu Beginn aufgeführten Möglichkeiten natürlich am besten. Die Gastfamilie wird sicherlich großes Verständnis für das aufkommende, schlechte Gefühl haben. Für mich war vor allem der Anfang in den USA am schwierigsten. Ich habe oft an meine Familie in Deutschland gedacht und da die Schule noch nicht begonnen hatte, fehlte mir auch die tägliche Routine. Jedoch hat mich besonders meine Gastmutter oft auf das Thema Heimweh angesprochen, sodass ich immer wusste, dass ich eine Gesprächsperson habe.

Ablenkung

Mein zweiter Tipp ist Ablenkung: egal ob zur Vorbeugung oder als Umgang mit Heimweh. Es hat ausschließlich Vorteile sehr viel mit Gastfamilie und Freunden zu unternehmen. Du solltest jede dir angebotene Möglichkeit nutzen, auch wenn es, wie in meinen Fall, nur die Fahrt zur Großmutter ist um meinen Gastbruder bei ihr abzuholen. Das Schlimmste, was du machen kannst, ist in deinem Zimmer zu hocken und versuchen, die Situation allein zu regeln. Durch ein solches Verhalten gerätst du in einen Kreislauf voller Heimweh und schlechten Gedanken und bleibst darin gefangen. Je mehr Zeit du zusammen mit deiner Gatfamilie verbringst, desto stärker und besser wird das Verhältnis zwischen euch.

Wahrscheinlich war das Zusammenspiel von allen genannten Faktoren der Grund, warum ich in meinen bisherigen Monaten in den USA kein einziges Mal Heimweh hatte. Deshalb bin ich der Meinung, dass ‚Heimweh‘ kein Grund gegen ein Auslandsjahr darstellen sollte. In den Monaten vor dem Abflug werden alle Austauschschüler bestens auf jegliche Situationen und Hindernisse bezüglich Heimweh vorbereitet. Darüber hinaus wurden uns hilfreiche Tipps mitgegeben um wieder aus dem Kreislauf der schlechten Gefühle und Gedanken herauszufinden. Trotzdem sollt ihr keine Angst haben auch mal ‚Nein‘ zu sagen. Es ist selbstverständlich, dass jeder mal etwas Zeit für sich braucht, weshalb jeder mit Verständnis reagieren wird.

Ich hoffe, dass ich euch mit meinen Erfahrungen und meiner persönlichen Meinung zum Thema ‚Heimweh‘ einen kleinen Teil der Angst nehmen konnte!

Bis bald,

Jule