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Hey ihr Lieben!
Das wird vermutlich einer meiner spannendsten Berichte, denn nun kann ich endlich von meinem Auslandsjahr selber erzählen. Selbst nach über zwei Monaten, die ich nun schon hier bin, fühlt es sich unglaublich surreal an.
So lange habe ich auf diesen Moment hingearbeitet und auf einmal war der Tag da und ich bin früh am Morgen mit meiner Mutter und meiner Schwester zum Flughafen gefahren. Um ehrlich zu sein, habe ich gar nicht realisiert, wie viel sich eigentlich verändern wird, aber ich war auch etwas beschäftigt damit, mich überhaupt zurechtzufinden. Denn die Flughäfen waren rieeeesig und in Minneapolis durfte ich auch einige Stunden bleiben, da ich meinen Anschluss verpasst habe…
Nach 22 Stunden unterwegs bin ich dann endlich in Bemidji angekommen, einer kleinen Stadt im Norden von Minnesota. Meine Gastmutter, mein Gastvater und mein Gastbruder standen am Flughafen mit einem großen Plakat und draußen war ein wunderschöner Sonnenuntergang. Ich habe mich wie in einem Traum gefühlt. Ich bin angekommen, ich habe es geschafft und bin nun für 10 Monate hier.
Zum Glück bin ich 2 Wochen vor Schulbeginn angekommen, das hat mir etwas Zeit gegeben, in Ruhe anzukommen und meine Gastfamilie richtig kennenzulernen. Und ehrlich, ich habe mich sehr schnell wie Zuhause gefühlt. Ich verstehe mich richtig gut mit meiner Familie und könnte mir keine besseren Leute vorstellen. Vor allem jetzt, wo ich schon einige Monate da bin, fühlt es sich an, als würde ich sie schon viel länger kennen. Wir schauen Filme gemeinsam, spielen Spiele, machen Scherze mit- und übereinander und manchmal sitzen wir auch einfach nur still zusammen, wenn jeder mal einen langen Tag hatte.
Einige Tage vor Schulbeginn war ich mit meiner Gastmutter in der Schule, um meinen Stundenplan anzupassen, und da haben wir auch den Musiklehrer kennengelernt. Er hat mich sehr freudig begrüßt und mir eine Querflöte geliehen, damit ich in der Band spielen kann.
Ich war auch sehr froh, dass meine Gastmutter mich dem Sohn ihrer Kollegin vorgestellt hat, er ist in meiner Schule und hat auch eine deutsche Gastschwester und die beiden haben mich sehr lieb empfangen und sind nun sehr gute Freunde von mir. Das hat den Schulbeginn definitiv einfacher gemacht, denn ich war sehr nervös am Abend vorher. Ich habe mir alle möglichen Szenarien vorgestellt, was schief gehen kann, aber ich habe den ersten Tag gut überstanden und bin direkt Cross Country (das ist sozusagen joggen in einem Team) beigetreten und habe so schon nette Leute kennengelernt.
Ich bin ehrlich, ich hatte zwar eine nette Gruppe an Leuten für Lunch und nach ein paar Veränderungen war ich sehr zufrieden mit meinem Stundenplan, allerdings habe ich es mir anfangs etwas einfacher vorgestellt. Ich dachte, ich gehe in die Schule und bin direkt mit jedem gut befreundet, aber natürlich war das nicht so und ich habe mich die ersten paar Tage etwas alleine gefühlt. Das hat sich aber schnell gelegt und vor allem nach unserem ersten Football Game wurde ich viel enger mit den Leuten und habe mich schon bald mit einigen von ihnen an den Wochenenden getroffen.
Die Zeit hier verging bisher so schnell, nächste Woche beginnt schon unser 2. Term, das heißt, es ist schon ein Viertel meines Auslandsjahres vergangen. Ich hatte zum Glück noch keine Schwierigkeiten mit Heimweh und habe auch nicht das Gefühl, dass ich damit überhaupt Probleme bekommen werde. Ich habe mich auch vollkommen an den ganzen Rhythmus hier gewöhnt und es fühlt sich komisch an, wenn ich an Deutschland denke, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es in wenigen Monaten vorbei sein wird.
Bereits jetzt habe ich schon so viel dazu gelernt, auch wenn ich von vielen Gewohnheiten der Amerikaner etwas irritiert war. Ein lustiges Beispiel ist Rülpsen, denn hier ist es gesellschaftlich viel weniger unhöflich, zu rülpsen. Bei mir zuhause würde jeder mir einen schiefen Blick geben, wenn ich einfach rülpsen würde, aber hier ist das völlig normal.
Mit meiner Familie habe ich nicht viel Kontakt, normalerweise telefoniere ich am Wochenende etwas mit meiner Mutter, aber ansonsten schreibe ich wenig mit ihnen. Auch mit meinen Freunden aus Deutschland ist der Kontakt sehr gering, das liegt aber auch daran, dass ich nicht viel Zeit habe, mit ihnen zu schreiben.
Denn das ist eine weitere Sache, die ich unterschätzt habe: Es ist viel. Ich habe jeden Tag von 8:05 Uhr bis 15:05 Uhr Schule, die einzig richtige Pause, die wir haben, sind 25 Minuten für Lunch und sonst immer nur wenige Minuten, um zum nächsten Klassenzimmer zu kommen. Wie bereits erwähnt, bin ich Cross Country beigetreten, und ich empfehle jedem, einen Sport hier anzufangen, aber es ist wirklich anstrengend. Ich persönlich war nie eine richtig sportliche Person und auf einmal jeden Tag 2 Stunden nach der Schule Sport zu machen war dann doch eine große Umstellung und hat den Schulalltag nochmal anstrengender gemacht. Nach einer Woche Schule war ich erstmal komplett fertig, nach kurzer Zeit habe ich mich daran aber gewöhnt. Trotz der für mich bisher positiven Erlebnisse und Erfahrungen bin ich froh, dass ich den sogenannten Email Buddy von Partnership International habe, denn sie konnte es sehr verstehen, als ich anfangs etwas überfordert war und hat mir gute Tipps gegeben und auch mit meinem Local Coordinator fühlt es sich so an, als ob ich immer Leute hätte, die mir bei Problemen oder Sorgen beistehen können.
Langer Bericht, ich weiß, aber nun habt ihr einen ziemlichen Überblick, wie das erste Quartal meines Auslandsjahres verlaufen ist. Ich bin unglaublich froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe und sehr dankbar, dass meine Mutter mir das möglich macht und ich durch das PI – Stipendium nochmal zusätzliche finanzielle Unterstützung erhalten habe.
Ich bin sehr gespannt, was ich noch erleben werde und alles davon wird auf diesem Blog lesbar sein, solltest du aber mehr von mir hören wollen, kannst du mir auch gerne auf meinem Instagramkanal (@marlene.auftour) folgen, da schreibe ich jeden Monat ausführliche Updates über meine Zeit.
Bis zum nächsten Mal!
Eure Marlene