Meine Erfahrung

Hallo zusammen,

ich habe Euch seit Langem nicht mehr geschrieben, seitdem ist auch richtig viel passiert!

Letzte Vorbereitungen

Abgesehen von wichtigen Vorbereitungen, wie mir eine zweite Bankkarte für den Notfall zu besorgen, habe ich auch mit meiner E-Mail-Buddy zum ersten Mal vor der Ausreise persönlich per Videocall sprechen können. Das war noch eine gute letzte Chance, um Fragen zu klären, die währenddessen aufgetaucht sind.

An den Abenden vor meiner Ausreise habe ich meinen Koffer endgültig gepackt. Ich hatte die ganze Zeit Angst, etwas vergessen zu haben, vor allem wichtige Dinge wie Dokumente. Dafür hat PI aber eine Packliste für uns vorbereitet, damit wir sicher alles dabei haben. Am Ende bin ich ziemlich spät ins Bett gegangen, doch vor Aufregung war es schwer, einzuschlafen.

Meine Ausreise

Am 29. September bin ich vom Flughafen Wien nach Dublin geflogen – mein erster Flug ganz allein! Beim Abschied von meiner Mutter hatte ich ehrlich gesagt ein paar Tränen in den Augen. In diesem Moment habe ich realisiert, dass ich fast erwachsen bin und in Zukunft öfter alleine reisen werde.

Der Flug verlief gut und am Flughafen wurde ich bereits von den anderen Austauschschülern und meiner Local Coordinatorin, Jorika, erwartet.

Von dort aus sind wir mit einem Bus weitere zwei Stunden nach Enniscorthy gefahren, wo die meisten von ihren Gasteltern abgeholt wurden. Ich wurde von Jorika weiter zum Haus meiner Gasteltern gefahren und habe dort meine Gastmutter zum ersten Mal getroffen.

Das Kennenlernen

Vorher hatte ich mir ziemlich viele Sorgen gemacht. Was, wenn ich mich nicht anpassen kann? Was, wenn es mit uns einfach nicht passt und ich Gastfamilie wechseln muss?

Diese Gedanken sind wahrscheinlich ziemlich natürlich, am Ende hat es sich aber herausgestellt, dass diese Sorgen völlig unbegründet waren. Meine Gasteltern sind zwei der nettesten Menschen, die ich je getroffen habe und behandeln meine spanische Gastschwester und mich, wie ihre eigenen Kinder.

Die Schule generell

Meine Schule ist eine Mädchenschule in Wexford. In der ersten Woche war ich Schülerin der 5th Year. Im Vergleich zu meiner Schule empfand ich das als ziemlich schwer und anders. Der Unterricht dauert jeden Tag bis 15 oder 16 Uhr, und es gibt richtig viele Hausaufgaben, die sehr lange dauern. Die Lehrer sind aber alle jung und motiviert, und man kann viel lernen!

Es gibt viele andere Austauschschülerinnen, die alle sehr nett sind. Allerdings fiel es mir im 5th Year schwer, mich mit den irischen Schülerinnen in Kontakt zu kommen. Sie schienen bereits feste Gruppen zu haben und waren wohl auch gestresst von ihren Aufgaben.

Nach einer Woche wechselte ich ins „Transition Year“, auch weil es ein einzigartiges Erlebnis in Irland ist. Hier geht es vor allem darum, andere kennenzulernen. Die Klassen werden neu durchmischt, und es werden viele Ausflüge gemacht. In der zweiten Woche fuhren wir nach Our Lady’s Island, wo wir Spiele gespielt haben, die uns als Gruppe näher gebracht haben.

In der ersten Schulwoche sind die Transition Year Schülerinnen Surfen gegangen.

Die Uniform und die Fächer

Etwas völlig Neues für mich ist die Schuluniform. Fast jede Schule in Irland hat eine. Die Farben meiner Schule sind hauptsächlich braun und dunkelgrau. Ich habe die Uniform gleich am zweiten Tag mit meiner Gastmutter in der Stadt gekauft. Sie war ziemlich teuer, aber die Qualität ist toll, und einzelne Teile, wie die Jacke, werde ich auch in Wien tragen.

In Irland wählen die Schüler im 1st Year ihre Fächer, u. a. Biologie, Kunst, Business oder Chemie. Mathe, Englisch, Irisch, Religion und Sport sind für alle verpflichtend. Keine Sorge wegen Irisch – Austauschschüler machen in dieser Zeit Hausaufgaben.

Im Transition Year wählt man zusätzlich Fächer wie Astrophysik oder Herbologie. Ich habe Herbologie gewählt, wo wir uns um Pflanzen kümmern.

Essen in der Schule

Ich dachte ursprünglich, es gäbe eine große Schulkantine, in der alle ihr Essen kaufen. Tatsächlich gibt es ein Buffet, aber die meisten bringen ihr Mittagessen von zu Hause mit, meistens ein Sandwich, Obst und Chips (oder Crisps, wie die Iren sagen :))

Gegessen wird von sehr vielen Schülern in der GP-Area (in der Eingangshalle, wo viele Tische aufgestellt sind), viele bleiben aber auch in ihren Base Classrooms und verzehren dort ihr Essen.

Zeit hat man hierfür in der 20-minütigen großen Pause nach der dritten Stunde und nach der sechsten Stunde, in der Mittagspause. Zwischen den Stunden gibt es außer diesen, keine andere Pausen.

Clubs und außerschulische Aktivitäten

In der Schule kann man diversen Clubs beitreten, wie dem Board Game Club, oder man kann Sport machen, z.B. Hockey, Basketball, Gälischer-Fußball oder Rugby.

Außerdem gibt es in der Stadt viele andere Möglichkeiten, seinen Hobbys nachzugehen. Man kann beispielsweise Schauspielkurse besuchen oder ins Gym gehen. Besonders über das Letztere denke ich nach, es ebenfalls zu machen. Meine Gasteltern haben mir nämlich erzählt, dass generell viele Austauschschüler das Gym besuchen und dass es dort zusätzlich auch einen Pool und eine Sauna gibt.

Ein kleiner kultureller Unterschied

In Irland ist der Verkehr auf der linken Seite. Hierbei ist mir auch aufgefallen, dass auf Treppen, z.B. in der Schule, jeder links und nicht rechts geht, was immer noch sehr ungewohnt für mich ist.

Dies ist alles, was ich Euch bisher erzählen kann. Ich freue mich aber schon auf das nächste Mal, Euch wieder schreiben zu können.

Liebe Grüße! 🙂