Kanada in der Weihnachtszeit

So, da bin ich wieder mit meinem Bericht über die Zeit, die ich in Kanada verbringen darf und ein paar Einblicken in mein Leben hier als Austauschschülerin in der Weihnachtszeit.

Apropos Weihnachten. Ich hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und seid genauso gut in das neue Jahr gestartet wie ich. Wie Ihr Euch sicherlich vorstellen könnt, war hier in der Vorweihnachtszeit und an den Weihnachtstagen so einiges los.

Aber fangen wir mal von vorne an:

Weihnachten in der Ferne

Zum allerersten Mal verbrachte ich Weihnachten ohne meine Familie und Freunde, denn ich war  über 8000 km entfernt von zu Hause bei meiner Gastfamilie und hatte so die Gelegenheit, die „kanadische Weise“ kennenzulernen.

Anfang Dezember kaufte ich zusammen mit meinem Gastvater einen Weihnachtsbaum, den ich aussuchen durfte und zuhause angekommen gemeinsam mit meinen Gastgeschwistern schmückte. Ich begann schon früh mit dem „Christmas-Shopping“ für meine Freunde und Familie hier vor Ort und nach einigen Tipps und Tricks auf Pinterest zum Thema Geschenke verpacken, entdeckte ich nach ein paar weniger erfolgreichen Versuchen meine Freude daran. Am Ende konnte ich gar nicht mehr genug davon bekommen, alles farblich aufeinander abzustimmen und zu verzieren. Die fertigen Geschenke legte ich unter unseren Weihnachtsbaum, wo sich mit der Zeit immer mehr ansammelten. Ein wirklich hübscher Anblick!

Am frühen Morgen des 24. Dezembers versammelten sich dann meine Gastgeschwister und ich um zu schauen was sich in unseren gefüllten „Stockings“ befand. Jedes Kind hatte nämlich eine große Socke bekommen, die an die Schlafzimmertür gehängt  und mit kleinen Geschenken gefüllt wurde. Ich bekam ganz viele Süßigkeiten, einen Starbucks Gutschein und einen niedlichen Plüschhasen. Am Abend gingen wir alle zusammen in die Kirche und zur Feier des Tages anschließend lecker indisch essen.

Am nächsten Tag hörte ich schon gegen 6 Uhr das eifrige Gewusel meiner kleinen Gastgeschwister, die oben im Wohnzimmer aufgeregt darauf warteten, endlich mit der Bescherung beginnen zu können. Als alle wach waren, setzten wir uns zusammen ins Wohnzimmer und fingen der Reihe nach an Geschenke auszupacken. Bevor wir erneut zum Gottesdienst gingen schafften wir es zwar nur jeweils ein Geschenk auszupacken, aber das steigerte unsere Vorfreude auf mehr.

Nach der Kirche packten wir dann die restlichen Geschenke aus. Es war wirklich total schön zu sehen, wie sehr sich alle freuten. Von meinen Gastgeschwistern bekam ich eine Kette, ein Armband und ein Buch und meine Gasteltern schenkten mir ein kuscheliges Pyjama-Set, das ich liebe. Ich freute mich riesig über Alles und war einfach nur dankbar und glücklich darüber, wie viel Mühe und Gedanken sie sich gemacht hatten.

Danach aßen wir selbst gebackene Zimtschnecken (yummy!!!) und spielten Monopoly. Am Abend aßen wir klassische „Grilled Cheese“ Sandwiches und schauten einen Weihnachtsfilm:)

Es war ein rundum großartiges Weihnachtsfest, an das ich mich immer gerne erinnern werde.

In der Zeit zwischen den Jahren machten meine Gastgeschwister ein großes „Sleepover“, bei dem wir alle zusammen im Wohnzimmer übernachteten. Wir unterhielten uns bis spät in die Nacht hinein und spielten einige Spiele.

Auf ins Neue Jahr

Meine Freundinnen und ich entschieden uns dazu, Silvester zusammen zu verbringen und da eine unserer Freundinnen plante auf eine Feier ihrer indischen Verwandten zu gehen, lud sie uns einfach mit ein. Wir feierten in einer großen Bankett-Halle mit wahnsinnig vielen Leuten.

Es war eine ausgelassene Stimmung und ich kam mir vor, wie in einem Bollywood Film. Bis der Countdown das neue Jahr einläutete aßen wir fantastisches indisches Essen, unterhielten uns und hatten eine unvergessliche Zeit zusammen beim Tanzen.

Zwei so große Feiertage in einem anderen Land, fernab der Heimat feiern zu dürfen, war wirklich eine tolle Erfahrung für mich, die ich nicht missen möchte.

Wie ihr seht, fühle ich mich pudelwohl und will noch gar nicht daran denken, in ein paar Wochen Abschied zu nehmen.

Also entschuldigt mich jetzt bitte, ich muss die restliche Zeit hier noch genießen;)

Alles Liebe

Eure Amelie