Abschied von Irland

Wie verabschiedet man sich von allem? Was nimmt man alles für sein weiteres Leben nach dem Austausch mit? Und wie schnell können eigentlich 4-Monate vergehen?

In dem Moment, wo ich diese Zeilen hier schreibe, sitze ich bereits wieder an meinem eigenen Schreibtisch in Deutschland. Denn leider ist meine Zeit in Irland schon um. Eigentlich sind nur vier Monate vergangen. Trotzdem hat es sich echt komisch angefühlt, sich von der Gastfamilie, den neu gewonnenen Freunden und den Lehrern zu verabschieden, in das Flugzeug nach Deutschland einzusteigen und jetzt wieder für einen Lateinvokabeltest zu lernen. In meinem letzten Blogeintrag möchte ich euch von den irischen Weihnachtsvorbereitungen und von den vielen Verabschiedungen erzählen. Damit ziehe ich ein kleines Fazit meiner wunderbaren Zeit in Irland ziehen.

Christmas is coming

Die Weihnachtszeit ist für mich eine der schönsten Zeiten im Jahr. Man hat die Ferien vor Augen, es werden Plätzchen gebacken, Weihnachtsbäume aufgestellt und Geschenke eingekauft.

Auch in Irland war das nicht so anders: Einerseits wurde die Schule sehr stressig, da mit Weihnachten der erste Term in Irland endet. Am Ende eines jeden Terms werden zudem die Exams geschrieben. Die Lehrer wurden hektisch, da sie ihren Schulstoff noch zuende bekommen wollten. Da es die Exams in jedem Fach gibt, gab es viel zu lernen. Andererseits durfte ich trotzdem einige irische Weihnachtstraditionen miterleben.

Beispielsweise haben wir in der Gastfamilie zusammen „The Late Late Toy Show“ gesehen. Das ist eine Fernsehsendung in der Kinder Weihnachtslieder singen, etwas vortragen oder einfach etwas vorspielen. In Irland scheint das in den letzten Jahren zu einer Weihnachtstradition geworden zu sein, wie mir meine Gastmutter erzählte. Schon eine Woche vor Beginn wurde im Radio davon geschwärmt. Viele irische Familien fanden sich zusammen, um die Sendung zu schauen. Außerdem trugen superviele Menschen Weihnachtspullis. Selbst in der Schule durfte an einem Tag die Schuluniform zu Hause gelassen werden, um diese Pullis zu tragen. Kurz vor meinem Abflug habe ich sogar ein typisch irisches Weihnachtsessen gegessen. Es gab ein Roast Turkey mit Ham, Kartoffeln, Gemüse und… das allerbeste Christmas Pudding! Mit meinen irischen Freunden haben wir auch noch gewichtelt und sind zu einem Musical gegangen. Das Musical war eigentlich nicht über Weihnachten, sondern über die Band Queen – aber trotzdem wunderschön!

A wonderful time has to end

Leider vergingen dann die Tage viel zu schnell. Ich freute mich auf Weihnachten und auf meine Familie in Deutschland und musste trotzdem für die Christmas-Exams lernen… Trotzdem habe ich es noch geschafft, ein paar Ausflüge zu machen. Zum Beispiel in den Kennedy-Park oder zu einem Weihnachtsmarkt in Waterford.

Meine irischen Freunde haben mir eine Abschlussparty organisiert und so konnte ich mich von alle zusammen verabschieden. Am letzten Abend vor meiner Abreise war ich dann noch einmal mit meiner Gastfamilie essen. Ich bekam eine „Irish Flat Cap“ geschenkt und habe danach meinen Koffer gepackt. Einen Tag vor Heilig-Abend war dann der letzte Abschied und ich stieg in den Flieger nach Deutschland.

All in all

Jetzt wo alles vorbei ist, kann ich eindeutig sagen, dass sich mein Austauschterm zu 100 Prozent gelohnt hat! Ich habe nicht nur mein Englisch verbessert, die irische Kultur erlebt und die Natur genossen, sondern bin auch einfach supertollen Menschen begegnet.

Ich habe gelernt, selbstständiger zu werden und offen für alles zu sein. Den Mut zu haben, auch selber den ersten Schritt auf andere Leute zuzumachen, ist dabei der größte Lerneffekt. Ich würde allen Raten, die Lust auf einen Austausch haben, das unbedingt zu machen. Man muss vielleicht ein bisschen über seinen eigenen Schatten springen. Dinge ausprobieren, die man in Deutschland vielleicht nicht machen würde, kann nicht schaden. Aber auf jeden Fall sollte man versuchen, so vieles wie möglich für sich an Erfahrungen mitzunehmen. Bislang habe ich auch immer noch Kontakt zu meinen irischen Freunden und werde sie bestimmt auch im Sommer besuchen.

Danke an euch, dass ihr meinen Blog bis jetzt so fleißig gelesen habt. Ich hoffe, dass ich euch interessante Dinge und Tipps über meine Zeit-Abroad berichten konnte. Ich wünsche euch allen, dass euer Schüleraustausch mindestens genauso super wird!

Cheers! Ben