Interview mit Familie Rathke und ihrer Gastschülerin Sara

Fünf Monate hat unsere kolumbianische Gastschülerin Sara aus Bogotá, bei Familie Rathke in Ehningen gelebt. Fünf Monate eine neue Sprache, fremdes Essen, ein anderes Schulsystem und eine zweite Familie. Abschließend haben sich Familie Rathke und Sara noch einmal an ihre gemeinsame Zeit erinnert und uns von ihren Erinnerungen und Erlebnissen erzählt.

Was sind die schönsten Momente, wenn Sie rückblickend an die letzten Monate zurückdenken?

Familie Rathke: Es gab viele schöne Momente! Man lernt viel über die Kultur des Gastkindes und macht viele neue Erfahrungen. Dinge, die für uns normal sind werden plötzlich aus einer anderen Perspektive betrachtet. Es erweitert den eigenen Horizont und macht offen für andersartiges.

Sara: Besonders gut gefallen haben mir die alltäglichen Dinge. Am liebsten esse ich mit der Gastfamilie, weil mir das Essen gut schmeckt und wir dann gemeinsam Zeit verbringen. Wir reden viel und essen täglich alle zusammen. Aber auch die Region hat mir sehr gut gefallen. Besonders die grünen Landschaften und die freundlichen Menschen werden mir in Erinnerung bleiben.

Als Gastfamilie nimmt man ein neues Familienmitglied bei sich auf. Man unterbricht seine tägliche Routine und erlebt zusammen mit dem Gastkind immer wieder gemeinsam Erfolgserlebnisse. Gibt es etwas, was Sie an Sara besonders beeindruckt hat?

Familie Rathke:Zu sehen wie Saras Deutsch sich von Woche zu Woche erheblich verbessert hat! Oder als Sara das erste Mal mit uns eine blaue Skipiste gefahren ist, nachdem sie hier das erste Mal überhaupt Schnee erlebt hat und Skifahren lernte. Wie sie zusammen mit ihrer Gastschwester stundenlang in ihrem Zimmer saß und nur geredet hat, wie sie sich mit Klassenkameraden verabredet hat, wie sie ganz selbstverständlich am Familienleben Teil nimmt und mehr und mehr ein Teil unserer Familie wurde. Wie sie das Leben der Jugendlichen in Deutschland genießt.

Nach fünf Monaten in Deutschland geht es für dich, Sara, nun wieder zurück in deine Heimat Kolumbien. Gibt es etwas, worauf du dich besonders freust?

Sara: Ich freue mich darauf, meine Familie und all meine Freunde wiederzusehen. Aber auch das kolumbische Essen hat mir ein wenig gefehlt.

Haben Sie einen Ratschlag für interessierte zukünftige Gastfamilien?

Familie Rathke: Es ist wichtig, alles was einem fremd, anders oder seltsam vorkommt, offen anzusprechen, auch wenn es banale oder unangenehme Themen sind. Dabei haben uns die sehr guten Deutschkenntnisse von Sara vieles erleichtert. Außerdem braucht man viel Humor, Toleranzbereitschaft und sollte manches einfach locker sehen.