Meine Schule in Kanada

Meine Schule in Kanada.

Hallo zusammen,

in diesem Blogbeitrag erzähle ich Euch, wie ich die Schule hier in Kanada empfinde. Meine Schule ist einer der ältesten und größten Schulen in Richmond, hat 1300 Schüler und liegt im Stadtzentrum. Während in den anderen Schulen sehr viele Austauschschüler aus verschiedenen untergebracht sind, gibt es an meiner Schule meines Wissens nach nur 5 Austauschschüler. Soweit ich das beurteilen kann, hat die Schule einen sehr guten Ruf in Bezug auf akademische Leistungen, das Sportprogramm ist jedoch kleiner als bei anderen Schulen. In meinem letzten Blogbeitrag habe ich ja bereits erwähnt welche Fächer ich gewählt habe, hier also nochmal eine ausführliche Erklärung, was ich in diesen Fächern bis jetzt gemacht habe.

Wie sehen meine Fächer aus?

In meinem ersten Fach Business and Marketing geht es um das Erstellen von Produktdesigns und Marketingstrategien mithilfe von Adobe und anderen Programmen. Am Anfang haben wir über die Grundlagen gesprochen, Farbauswahl und Schriftarten so auszuwählen, dass es eine bestimmte Zielgruppe besonders gut erreicht. Den letzten Monat haben wir dann die Erstellung eines imaginären Produktes geplant und dafür Webseiten, Verpackungen und Logos erstellt. Insgesamt gefällt mir dieser Kurs sehr gut.

Mein zweiter Kurs ist Food Class, dort lerne ich die Grundlagen des Kochens. Am Anfang des Jahres haben wir mit Gebäck gestartet, also Sachen wie Kekse, Muffins oder Teigtaschen. Nach einer kurzen Einheit über Frühstück behandeln wir jetzt typisches Mittagessen. Ich bin mit 17 Jahren der Älteste in meinem Kurs, alle anderen sind 14 oder 15. Es ist jedoch auch interessant zu sehen, wie jüngere kanadische Teenager sich verhalten.

Mein C-Block oder 3. Kurs ist ELL4. ELL ist eine Art Unterstützungskurs für Englisch Lernende. Es gibt die Level 1 bis 5, wobei fünf für das höchste Level steht. Hier wiederholen wir viel Grammatik und englische Satzstrukturen oder lesen Zeitungsartikel. Ab und zu schreiben wir auch eigene Texte, die Übung, die mir wahrscheinlich den größten Lernerfolg bringt.

Nach dem C-Block gibt es immer Lunch, eine 40-minütige Mittagspause. Diese verbringe ich immer mit ein paar Freunden in einem Klassenzimmer, oder, wenn das Wetter gut ist, auch draußen. Ich kaufe mir immer Essen in der Schulcafeteria, ich bin zwar nicht zu 100% überzeugt von dem Essen, aber es ist eine schöne Abwechslung zu dem brasilianischen Essen, welches ich von meiner Gastfamilie bekomme.

Für meinen D-Block habe ich mir Fitness and Conditioning ausgesucht. Dort habe ich Zeit, im Trainingsraum der Schule Krafttraining zu machen. Manchmal gehen wir auch raus und spielen Spiele oder gehen laufen. Wir müssen auch ein Logbuch führen, in dem wir unseren Fortschritt und unsere Ziele dokumentieren. Am Anfang einer Stunde schauen wir uns YouTube- Videos mit der richtigen Ausführung von Kraftübungen an und reden über mögliche Schwierigkeiten. Ich mag diesen Kurs, da ich sowieso an Krafttraining interessiert bin und so die Möglichkeit habe nach der Schule Sport zu machen.

Seit ca. anderthalb Monaten bin ich auch im Tennis-Team, obwohl ich bis dahin noch nie Tennis gespielt habe. Häufig spielen wir dienstags und mittwochs gegen andere Schulen, und haben donnerstags Training. Ich habe das Gefühl mich verbessert zu haben, wobei auch klar ist, dass ich keinen Tennisprofi werde. 😉

Deutsche und kanadische Schulen

Hier noch mal zwei Unterschiede zwischen deutschen und kanadischen Schulen, die mir aufgefallen sind:

Die Lehrer sind deutlich offener und haben mehr Smalltalk mit den Schülern, außerdem sind sie weniger streng. Wenn jemand also nicht so gut in z.B. Fleißarbeiten ist, werden Alternativen für ihn gesucht.

Die technische Ausstattung ist besser. Neben einem funktionierendem Wifi hat die Schule auch leistungsfähige Apple Computer mit Software wie Microsoft Teams oder Adobe. Insbesondere diese Software erlaubt es besser digital zu arbeiten.

Hoffentlich konnte ich euch helfen, einen besseren Eindruck einer kanadischen Schule gewinnen zu können. Dazu muss ich jedoch auch sagen, dass ich von Freunden erfahren habe, dass sie wieder ein anderes Bild von kanadischen High Schools haben. Daher empfehle ich euch am besten selber ein Bild zu machen, es lohnt sich. 😀

Liebe Grüße

Moritz