Texan for life…

Nach insgesamt 301 Tagen ist mein „Abenteuer Amerika“ am Morgen des 21.6. am Hannoveraner Flughafen zu Ende gegangen. Mit einem weinenden und lachenden Auge habe ich die USA verlassen und mein Auslandsjahr beendet.

Ein ganz besonderes Jahr für die USA

Mein Austausch fand in einem doch etwas besonderem Jahr statt, das mit Themen wie der Coronavirus Pandemie, Präsidentschaftswahlen, Schneechaos in Texas und dem Sturm des US-Kapitols einiges zu bieten hatte.

Aber natürlich bestand mein Austauschjahr nicht nur aus diesen Themen. Auch amerikanische Aktivitäten wie zum Beispiel Football- und Baseballspiele, Sportwettbewerbe, Poker Nights, ein Road Trip durch die USA, Prom, Hochseefischen und ein Besuch bei den Universal-Studios in Orlando standen bei mir auf dem Programm.

Mein Auslandsjahr habe ich in Austin, der Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaates Texas verbracht. Wohl kaum ein anderer US-Bundesstaat ist in Deutschland so klischeebehaftet wie Texas. Auch wenn die Lebensverhältnisse in Texas und insbesondere in Austin nicht mehr denen des Wilden Westens gleichen, spürt man an einigen Stellen jedoch immer noch die Überreste des Wilden Westens. Ob es die Cowboy-Boots sind, die zum Outfit gehören, die Rinderfarmen außerhalb von Austin, der Longhorn als das Logo der University of Texas at Austin, Country Musik, Steaks oder eine irgendwo im Nirgendwo gelegene Ranch.

Highlights während meines Schüleraustausches

Dies bringt mich wiederum zu einem meiner vielen Highlights meines Schüleraustausches. Gemeinsam mit zwei meiner Mitschüler habe ich eine außerhalb von Austin gelegene Ranch zum Fischen besucht. Auch wenn die Ranch nur etwa 45 Autominuten entfernt war, befand man sich bereits in der wilden Natur und ziemlich abseits der Wege. Die nächste Siedlung war mehrere Meilen entfernt und weder Telefonnetz noch Strom oder Wasser gab es dort draußen. Dafür aber Fische, Rinder, einen schönen Sonnenuntergang und eine Menge Spaß.

Ein weiteres Highlight waren zudem mehrere Trips, die ich mit meiner Gastfamilie gemacht habe. Neben den Universal-Studios in Florida und New Orleans bin ich zweimal in Maine gewesen. Maine liegt ganz im Norden der USA und war deshalb eine total andere Erfahrung als Texas. Außerdem bin ich einmal von Texas bis nach Maine mit dem Auto gefahren. Was in etwa 2,5 Tage mit kurzen Zwischenstopps gedauert hat. Immerhin kann ich jetzt behaupten, dass ich in 17 verschieden Bundesstaaten war, auch wenn ich die meisten nur durchfahren habe.

Unterschiede zwischen den USA und Deutschland

Aber natürlich habe ich auch einen großen kulturellen Unterschied zwischen den USA und Deutschland festgestellt. Generell lässt sich sagen, dass viele Sachen in den USA einfach deutlich größer als in Deutschland sind. Ob Autos, Supermärkte, Essen, Städte oder die Landschaften. Einfach alles ist größer! Wobei Sachen in Texas noch mal um einiges größer als im Rest der Vereinigten Staaten sind.

Außerdem stimmt es, das Amerikaner sehr herzlich, offen und überaus freundlich sind. Ob der einfache Small Talk an der Supermarktkasse, das Gespräch mit den Nachbarn oder Gespräche über Sport mit Freunden. Amerikaner haben immer ein Lächeln auf den Lippen und ein Kompliment parat. Gerade beim Knüpfen von Kontakten kann diese Freundlichkeit, die als „Southern Hospitality“ beschrieben wird, sehr hilfreich sein.

Ich vermisse bereits jetzt bestimmte Sachen aus den USA. Dinge wie zum Beispiel das Lauftraining vor der Schule, Reisen mit meiner Gastfamilie, Essengehen mit Freunden oder das Schauen von Sportwettkämpfen, sind nur schwer zu ersetzten. Jedoch gehören diese Erfahrungen auch zu meinem Austausch.

Mein American Dream

Alles in allem kann ich sagen, dass ich meine Zeit in Texas sehr genossen habe und ich diese keinesfalls missen möchte. Auch, wenn es mir manchmal noch schwerfällt das Erlebte in Worte zu fassen. Ich haben meinen persönlichen „American Dream“ erlebt.

 

 And one thing is for sure, I’ll come back!