Erlebnisbericht: Living my dream abroad

Hi, schön, dass ihr wieder zu meinem Erlebnisbericht gefunden habt. Mein letzter Eintrag ist ja schon eine Weile her und in der Zwischenzeit ist jede Menge passiert. Es wird also höchste Zeit, euch auf den neuesten Stand zu bringen.

November

Das erste große Gesprächsthema im November waren die US-Wahlen. Wir haben gespannt die Stimmenauszählungen verfolgt und uns ziemlich viel über Politik unterhalten. Meine Gastmutter, die in den USA aufgewachsen ist, hat mir das Wahlsystem erklärt und wir haben über die Unterschiede in den Wahlsystemen in Irland, den USA und Deutschland gesprochen. Ich fand das sehr interessant und weiß jetzt auch etwas mehr über die amerikanische Politik. 🙂

Ein weiteres Highlight im November war Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest. Normalerweise lädt meine Gastfamilie noch ein, zwei andere Familien zum Essen ein, dieses Jahr waren wir unter uns. Das Essen war echt lecker und die meisten Speisen, die meine Gastmutter auftischte, hatte ich vorher noch nie gegessen. Außerdem haben wir auf die Blätter eines „Thankfulness Tree“ Dinge geschrieben, für die wir dankbar sind.

 

Dezember

In der Nacht zum 6. Dezember habe ich zum ersten Mal auf Englisch geträumt, oder jedenfalls habe ich mich zum ersten Mal daran erinnern können.

Am nächsten Morgen habe ich feststellen müssen, dass der Nikolaus nicht nach Irland kommt. Ich hatte meiner Gastfamilie trotzdem ein paar Süßigkeiten geschenkt. Daraufhin hat mich mein Gastbruder mit Fragen gelöchert und wollte alles über den Nikolaus wissen.

Am gleichen Tag haben wir auch unseren Weihnachtsbaum auf einer Christmas Tree Farm ausgesucht und den Baum geschmückt.

Außerdem haben wir Hanukkah, das jüdische Lichterfest gefeiert. Dieses Jahr begann das Fest am 10. Dezember und endete am 18. Dezember. Jeden Abend nach Sonnenuntergang haben wir eine weitere Kerze angezündet, und mein Gastbruder hat kleine Geschenke bekommen. An einem Abend haben wir das „Dreidel-Spiel“ gespielt. Ein Dreidel ist ein Kreisel mit vier Seiten, jede Seite zeigt einen anderen hebräischen Buchstaben. Ein Dreidel ist ein traditionsreiches Spielzeug, das von Kindern während des Lichterfestes gedreht wird.

Einmal war ich mit meiner Gastmutter und meinem Gastbruder im Kino und wir haben uns den Film „Wolfwalkers“ angeschaut, der in Irland produziert wurde.

In der Schule hatten wir auch ein paar kleine Weihnachtsevents. Zum Beispiel haben die Schüler des Transition Years einen Weihnachtsmarkt veranstaltet, auf dem sie selbsthergestellte Dinge verkauft haben. Außerdem gab es einen Türgestaltungswettbewerb. Das bedeutet, jede Klasse hat seine Klassenzimmertür weihnachtlich gestaltet und die am kreativsten geschmückte Tür gewann. In meiner Klasse haben wir gewichtelt. Am vorletzten Schultag hatten wir eine Art Weihnachtsfeier, auf der auch Auszeichnungen für besondere Leistungen vergeben wurden. Normalerweise findet diese in der Turnhalle statt und alle Klassen nehmen daran teil. Das war dieses Jahr leider nicht möglich. Stattdessen wurde die Weihnachtsfeier mit einer Online-Videoübertragung durchgeführt.

Die Weihnachtsferien haben am 22. Dezember angefangen.

Weihnachten

Wie in vielen anderen Ländern auch werden die Geschenke in Irland erst am 25.12. ausgepackt. Deswegen war am Heiligabend nicht viel los. Wir haben uns Filme angeschaut, Rentierfutter im Garten verteilt und etwas zu Essen für Santa neben den Kamin gestellt. Unsere Stockings hatten wir schon aufgehängt.

Am Weihnachtsmorgen sind wir früh aufgestanden und haben Geschenke ausgepackt. Zum Frühstück gab’s Zimtschnecken und dann haben wir „Das verrückte Labyrinth“, welches wir zu Weihnachten bekommen hatten, gespielt. Der zweite Weihnachtsfeiertag, der hier übrigens „Stephen’s Day“ genannt wird, lief dann wieder relativ normal ab.

Ich hatte damit gerechnet, während der Weihnachtstage ein bisschen Heimweh zu bekommen, habe ich aber zum Glück nicht. Ich habe die Zeit mit meiner Gastfamilie sehr genossen und Weihnachten war auf jeden Fall ein Highlight.

Silvester

Am 31.12. haben wir den ganzen Vormittag Karten- und Brettspiele gespielt, uns unterhalten und Tee getrunken. Es war richtig gemütlich. Nach einem kleinen Spaziergang zusammen mit meiner Gastfamilie und den Hunden habe ich Klavier gespielt und gelesen. Während wir auf den Jahreswechsel gewartet haben, haben wir uns Filme, und dann kurz vor Mitternacht eine Sendung im TV angeschaut.

Die Feiertage waren richtig schön und gingen viel zu schnell vorbei. Ich bin echt froh, dass ich die Möglichkeit hatte, Weihnachten in Irland zu erleben und neue Traditionen kennenzulernen.

Ich wünsche euch allen ein frohes gesundes Jahr 2021!

Xenia