Schüleraustausch – Don’t call it a dream. Call it a plan.

Oder:  10 Schritte vom Traum zur Wirklichkeit

Heyy, schön, dass ihr wieder da seid 🙂

Hier könnt ihr erfahren, wie meine Recherche und Bewerbung abgelaufen ist, welche Vorbereitungen ich momentan für mein Auslandsjahr treffe und was ich beim Vorbereitungsseminar erlebt habe.

Die Zeit, bis endlich feststand, ob und mit welcher Organisation ich ins Ausland gehe, war aufregend, stressig und ziemlich nervenaufreibend. Aber das war es auf jeden Fall wert!

1. Der Traum von einem Auslandsjahr

Genau, ein Traum. Mehr war es erstmal nicht. Ich hatte die vage Vorstellung, während oder nach der Schule für längere Zeit im Ausland zu leben. Nichts Konkretes.

Irland hat mich schon immer fasziniert. Ich weiß nicht genau, wann das angefangen hat. Vielleicht wurde mein Interesse an Irland durch Bücher geweckt, vielleicht war es auch die Musik. Mir gefällt die irische Landschaft, die Weite.

Ich hatte keine Ahnung, welche Möglichkeiten es gibt, ein Jahr in Irland zu verbringen, und hatte mich auch noch nicht wirklich informiert.

2. Recherche

Meine Recherche hat damit angefangen, dass ich bei Google den Suchbegriff „Auslandsjahr“ eingegeben habe. Das war am 17. Oktober 2019. Sofort wurden mir Websites von Austauschorganisationen vorgeschlagen. Ich habe mir ein paar durchgelesen. Schließlich bin ich auf schueleraustausch.net, eine Vergleichsseite für Austauschorganisationen, gestoßen. Dort konnte man ein Land wählen und ich habe Irland angegeben, weil für mich von Anfang an klar  war: Wenn ich ein Auslandsjahr mache, dann in Irland. Jetzt wurden mir alle Organisationen angezeigt, die einen Auslandsaufenthalt in Irland anbieten. Ich habe mir eine Liste gemacht, Preise und Leistungen verglichen und für die meisten eine Kurzbewerbung abgeschickt. Das ging schnell, man musste nur das Programm wählen, seinen Namen und seine Adresse etc. angeben.

3. Bewerbung

Daraufhin haben sich die unterschiedlichen Organisationen bei mir gemeldet, um ein Vorstellungsgespräch zu vereinbaren. Diese fanden meistens per Skypegespräch statt. Erst hat man etwas über die jeweilige Organisation erfahren, dann konnten meine Eltern und ich Fragen stellen. Zum Schluss fand noch ein kleines Interview auf Englisch statt.

Für das Vorstellungsgespräch bei Partnership International hat uns ein ehemaliger Austauschschüler, der sich ehrenamtlich für PI engagiert, zuhause besucht. Er hat von seinem eigenen Auslandsjahr erzählt, uns über die Organisation informiert und uns unsere Fragen beantwortet.

4. Stipendiumbewerbung

Nach den Gesprächen wusste ich dann deutlich besser Bescheid. Und spätestens jetzt war ich mir sicher, dass ich ein Auslandsjahr machen möchte. Es gibt deutlich mehr Vor- als Nachteile. Man lernt eine andere Kultur kennen und verlässt seine Komfortzone, knüpft Kontakte, spricht Englisch, erlebt ein Abenteuer,…

Es gibt aber auch einen Nachteil, den man nicht ganz außer Acht lassen kann: Ein Auslandsjahr kostet ziemlich viel Geld.

Ich habe angefangen, nach Organisationen zu suchen, die Stipendien anbieten. Ich habe festgestellt, dass bei Stipendien die für mich in Frage kämen, die Bewerbungsdeadlines alle innerhalb der nächsten 4 Wochen waren. Dafür mussten jede Menge Unterlagen ausgefüllt und Texte geschrieben werden. Außerdem musste man einen Kreativbeitrag einreichen. Das alles hat viel Zeit und Mühe gefordert. Die Herbstferien waren gerade vorbei und in der Schule jede Menge los. Das heißt ich hatte echt viel zu tun und habe mich schon auf die Zeit gefreut, in der alles abgeschickt sein würde.

-> Kleiner Tipp: Falls ihr euch für ein Stipendium bewerben wollt, fangt früh genug an und nutzt, wenn ihr könnt, die Ferien dazu, damit ihr euch voll darauf konzentrieren könnt. 😉

5. Warten

Habe ich eben noch geschrieben, dass ich mich freue, wenn alles abgeschickt ist? Als endlich alles in der Post war, war der Zeitdruck vorbei und ich konnte wieder aufatmen. Die Erleichterung hielt aber leider nicht lange an. Es kamen die Weihnachtsferien, Silvester und ich wusste immer noch nicht, ob ich dank eines Stipendiums das nächste Schuljahr in Irland verbringen werde. Ich habe daran gezweifelt, ob meine Bewerbung gut genug ist, habe überlegt was ich hätte besser machen können. Was, wenn ich eine Absage bekomme und nächstes Jahr doch nicht nach Irland fliege? Werde ich das nächste Weihnachten wieder in Deutschland feiern oder doch in Irland?

6. Zusage

Mitte Januar kam dann die erlösende Nachricht: Ich bekomme das PI-Teilstipendium! Ich konnte mein Glück kaum fassen. Die ganze Anspannung der letzten Monate fiel ab.

7. Unterlagen zur Gastfamiliensuche

Nachdem wir den Vertrag unterzeichnet hatten, wurden mir die Bewerbungsunterlagen zugesendet. Das Ausfüllen der Unterlagen hatte wieder viel Zeit gekostet, aber es war ein gutes Gefühl, wieder aktiv etwas zu tun, das mich meinem Auslandsjahr in Irland näher bringt. Ich denke, der schwierigste Part war das Schreiben des Gastfamilienbriefes. Was schreibt man Menschen, die man noch nie gesehen hat, noch nicht kennt und bei denen man bald leben wird? Als schließlich der Brief geschrieben und zusammen mit den restlichen Unterlagen in der Post war, hieß es wieder: warten.

8. Meine Gastfamilie!!!

Am 08. Juni habe ich dann endlich die langersehnte E-Mail mit dem Betreff „Deine Gastfamilie in Irland“ bekommen. Ich habe das gar nicht richtig realisiert. Ich dachte,  gleich wache ich auf und stelle fest, dass alles nur ein Traum war. Zusammen mit meinen Eltern habe ich mir dann die Unterlagen angeschaut. Gleich am nächsten Tag habe ich eine E-Mail an meine Gastfamilie geschrieben und mich mit ihnen zu einem Skypegespräch verabredet. Ich werde mit meinen Gasteltern, meinem kleinen Gastbruder, zwei Katzen, zwei Hunden und einer Eule in der Nähe von Enniscorthy, County Wexford, leben.

9. Das Vorbereitungsseminar

Letztes Wochenende war dann das Vorbereitungsseminar in einer Jugendherberge in Köln. Nachdem wir gemeinsam Kaffee getrunken und Vorstellungsspiele gespielt hatten, begann am Freitagnachmittag das Seminarprogramm. Es war schön, andere Austauschschüler kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Wir haben jede Menge über unser Gastland erfahren, gelernt, wie wir uns in unterschiedlichen Situationen verhalten sollen und viel Spaß gehabt. Die Teamer waren alle selbst im Ausland und es war interessant, als sie von ihren Erlebnissen berichtet und ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Alle meine Fragen wurden beantwortet und ich bin am Sonntagnachmittag mit deutlich mehr Wissen wieder nach Hause gefahren.                                                                          

10. Vorbereitungen

Ich habe eine ellenlange Liste mit Dingen, die ich vor meinem Abflug erledigen muss.

Zum Beispiel muss ich noch meinen Flug buchen, entscheiden was in meinen Koffer kommt oder in Deutschland bleibt und mir überlegen, was ich meiner Gastfamilie schenken könnte.

Ich habe auch ein Abschiedsbuch gestaltet, in das sich gerade meine Freunde eintragen.

 

Bis zum nächsten Mal!

Xenia 🙂