Unsere Auszeichnungen und Kooperationen
Typisch Amerikanisch
Wow, ich bin jetzt schon seit mehr als einem halben Jahr in den USA!
Mittlerweile habe ich mich schon echt gut eingelebt und das „typisch amerikanische Leben“ ist für mich Alltag geworden. Generell gibt es viele Ähnlichkeiten zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Lebensstil, aber es gibt auch einige Unterschiede.
Bevor ich über diese Unterschiede erzähle, muss ich noch erwähnen dass ich in einem kleinen Dorf in Indiana umgeben von Maisfeldern wohne. Da Amerika sehr groß ist, treffen meine Erfahrungen natürlich nicht für überall in Amerika zu.
„Country“
Als ich an meinem ersten Schultag in meinen Klassenraum kam, habe ich meinen ersten Kultur-Schock erlebt. Neben mir saßen zwei Jungs, und als ich sie mir genauer angeguckt habe, ist mir aufgefallen, dass sie Cowboystiefel getragen haben. In der Schule! Es gibt hier echt viele Leute die „Country“ sind. Das bedeutet, dass sie meistens auf einer Farm arbeiten, Cowboystiefel und -hüte tragen, Countrymusik lieben, große Trucks fahren, und Waffen offen gegenüberstehen.
Meine Gastfamilie hat darauf bestanden, dass wir zu Bootcity gehen, weil ich immer erzähle, dass in Deutschland niemand in Cowboystiefeln rumläuft. Bootcity ist ein Cowboy-Laden, wo es tausende Cowboystiefel gibt.
„Country boys“ lieben ihre Trucks. Sie verbringen Stunden damit, an ihrem Truck rumzubasteln, und manche posten sogar Truck-Liebeserklärung auf Social Media Apps wie Snapchat und Instagram.
Da Waffen hier legal sind, besitzen viele Leute Waffen. Außerdem ist Schießen und Jagen ein beliebtes Hobby. Ich habe hier auch schon Waffen-Läden gesehen. Das war schon ein Kulturschock, da man das aus Deutschland ja gar nicht kennt.
High School
Die Schulen hier sind ziemlich anders als in Deutschland. Nach der 8. Klasse kommt jeder auf die High School. In Amerika gibt es keine verschiedenen Schulen wie Gymnasien und Realschulen.
Das Thema Sicherheit wird in der Schule sehr ernst genommen. Man muss zum Beispiel seinen Rucksack den ganzen Tag im Spind lassen. Außerdem sind überall im Flur Videokameras angebracht und wir haben jeden Monat einen Probe-Feueralarm und einen Shooting-Alarm.
Es gibt viele positive Aspekte an High Schools. Zum Beispiel die vielen Klubs und Sportangebote. Es gibt viele Sportarten, an denen man nach der Schule teilnehmen kann. Da diese Sportangebote von der Schule zur Verfügung gestellt werden, ist es sehr günstig. Man muss nur Dinge wie Sportkleidung kaufen.
Sport
Sport spielt hier eine sehr große Rolle. Amerikaner lieben es, Sport zu gucken. Besonders Football und Basketball.
Bei Teenagern ist es sehr beliebt, mit seinen Freunden zu diesen Spielen zu gehen und sein Schulteam anzufeuern. Die meisten Sportteams trainieren jeden Nachmittag, von Montag bis Freitag, und am Wochenende sind dann noch Spiele und Wettbewerbe. Außerdem werden einige Kinder von ihren Eltern unter Druck gesetzt, weil sie versuchen, ein Sport-Stipendium zu kriegen. Wenn man nicht so sportlich ist, kann man auch einem Klub oder der Schulband beitreten. Es gibt total viele verschiedene Klubs, die sich nach der Schule in einem Klassenraum treffen, an meiner Schule gab es sogar einen Deutsch-Club für Leute, die so viel Spaß daran hatten Deutsch zu lernen, dass sie sich nach der Schule dafür getroffen haben.
Diese Sportteams und Klubs sind eine gute Möglichkeit, Freunde zu finden.
Schultänze
Wegen Corona hatte ich leider bisher noch nicht die Möglichkeit, an einem Schultanz teilzunehmen. Aber diese Tänze sind auch eine typisch amerikanische Veranstaltung. Am bekanntesten ist wahrscheinlich Prom. Es kommt auf die Schule an, welche Tänze es sonst so gibt, aber meistens gibt es Homecoming oder zum Beispiel einen Herbstball. Vor diesen Tänzen gehen viele Mädchen zur Maniküre. Es ist hier sehr beliebt, sich mit seinen Freundinnen oder mit seiner Mutter die Nägel machen zu lassen. Weil schöne Nägel hier ein Zeichen dafür sind, dass man Geld hat.
Ich hoffe sehr, dass ich Prom miterleben kann. Zum Glück werden hier im Moment die Corona-Zahlen besser, also bekomme ich vielleicht doch noch die Möglichkeit, zu einem Schultanz zu gehen.
