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Kanadier lieben Eishockey und die Natur. Sind das nur Klischees oder ist an diesen Feststellungen doch etwas wahres dran? Die gängigsten Vorurteile und Klischees über Kanada stellen wir Euch hier vor – und klären direkt auf, was stimmt und was nicht.
Kanadier hängen angeblich an jeden zweiten Satz ein „eh?“. Das kann auch ganz unterschiedliche Bedeutungen haben, zum Beispiel „It’s nice here, eh?“ statt „It’s nice here, right?“ oder „It’s four kilometres away, eh, so I have to go by bike.“
Im normalen Sprachalltag (zumindest in British Columbia) hört man dieses „eh?“ tatsächlich gar nicht so oft, wie man meint. Natürlich gibt es schon einen wahren Kern für dieses Vorurteil, allerdings wird „eh?“ meist viel mehr von US-Amerikaner verwendet als von Kanadiern selbst, denn Amerikaner möchten sich dabei eher über Kanadier lustig machen. Aber da die Kanadier auch gut über sich selbst lachen können, wird es auch öfter ironisch oder besonders übertrieben genutzt.
Das ist definitiv kein Vorurteil über Kanada, sondern ein Fakt.
Outdoor-Sportarten wie Wandern, Ski- und Snowboardfahren, Kajak fahren oder Campen sind im ganzen Land weit verbreitet. Bei der vielfältigen Landschaft ist das auch kein Wunder. Küste, Regenwälder, Hochgebirge, arktische Landschaften– Kanada ist riesig und umfasst verschiedene Klimazonen. Dementsprechend verschiedenen sind auch die Aktivitäten.
Aber die Liebe zur Natur merkt man nicht nur in ihren Hobbys, auch Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung wird in der kanadischen Gesellschaft immer wichtiger. Im Gegensatz zu ihren südlichen Nachbarn in den USA ist Recycling für die Kanadier selbstverständlich.
Du möchtest Dir selbst ein Bild von Kanada machen? Dann informier Dich hier über Deinen Schüleraustausch nach Kanada! Du kannst Dich nicht zwischen den USA und Kanada entscheiden? Dieser Vergleich hilft Dir vielleicht.
Das stimmt definitiv! Jeder Austauschschüler in Kanada sollte sich einmal mit Freunden oder der Gastfamilie ein Spiel (im TV oder wenn möglich live) anschauen und diese Begeisterung erleben. Eishockey ist ein schnelles Spiel, in dem es bis zur letzten Sekunde spannend bleibt.
Ein ganz besonderes Spiel war z.B. das Olympiafinale der Frauen in Sotschi 2014 gegen den Konkurrenten USA. Bis zu 4 Minuten vor Schluss führten die USA mit 2:0. Die kanadischen Frauen haben das Spiel noch gedreht, es in die Verlängerung geschafft und in einem wirklich außergewöhnlichen Spiel den Sieg und somit Olympiagold geholt. Auch wenn man eher nicht so viel mit Hockey anfangen kann, sollte man sich diese Stimmung einfach nicht entgehen lassen.
Die Kanadier leben ihren Nationalsport und das bekommt man besonders bei Eishockeyspielen durch die wahnsinnige Energie, die dort herrscht, deutlich zu spüren.
Dieses Vorurteil über Kanada stimmt nur bedingt. Offiziell ist das ganze Land zweisprachig und sowohl Englisch als auch Französisch sind Amtssprachen. Das heißt, dass wichtige Schilder, Hotlines von Behörden oder wichtige Dokumente in beiden Sprachen verfügbar sein müssen.
Im Alltag merkt man in den meisten Provinzen und Territorien aber eher wenig von der Zweisprachigkeit. Französisch wird eigentlich nur in der Provinz Quebec gesprochen. Wenn Du dort Deinen Schüleraustausch verbringen willst, solltest Du definitiv schon Französischkenntnisse mitbringen. Für die anderen Provinzen brauchst Du keine Kenntnisse. Dort wirst Du mit Französisch vermutlich auch nur in Kontakt kommen, wenn Du es als Kurs in der Schule wählst. Übrigens unterscheidet sich „le français québécois“ vor allem in Vokabular und Aussprache deutlich von dem uns eher bekannten Französisch aus Frankreich.
Auch das ist kein Vorurteil, sondern eine Tatsache. Kanada ist ein Einwanderungsland: 20 Prozent der Einwohner sind nicht in Kanada geboren und 10 Prozent aller Kanadier haben deutsche Wurzeln. Die kanadische Politik tut sehr viel dafür, um Einwanderern die Integration in Kanada zu erleichtern. Die kulturelle Vielfalt ist auch im kanadischen Kabinett vertreten, welches übrigens zu 50 % aus Frauen besteht.
Diese Vielfalt sieht man natürlich vor allem in den Metropolen, wie Vancouver oder Toronto, aber auch an den Küsten und in den ländlicheren Regionen sind die Kanadier weltoffen und man sieht die kulturellen Einflüsse der vielen Einwanderer.
Im ganzen Land sieht man übrigens auch noch viele Einflüsse der verschiedenen „First Nations“, wie die Ureinwohner Kanadas auch genannt werden.
Du merkst vielleicht: Kanada ist ein sehr vielseitiges, aber auch komplexes Land, geprägt von vielen verschiedenen Kulturen. Je nach Region wirst Du sehr unterschiedliche Erfahrungen in Deinem Schüleraustausch in Kanada machen, aber eins zeichnet die Kanadier definitiv aus: Sie nehmen immer gerne Austauschschüler bei sich auf.
Das bringt uns auch schon zum letzten Vorurteil.
Ja, Kanada ist bei Austauschschülern aus der ganzen Welt ein sehr beliebtes Land. Das liegt natürlich an der Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der Kanadier. Aber sieh es doch einmal so: Du kannst auf Deinem Schüleraustausch in Kanada neben der kanadischen Kultur auch noch ganz viele andere Kulturen kennenlernen. Nach Deinem Schüleraustausch hast Du dann nicht nur Freunde aus Kanada, sondern vielleicht auch aus Mexiko, Australien oder Japan. Viele kanadische Gastfamilien nehmen übrigens mehrere Austauschschüler aus unterschiedlichen Ländern gleichzeitig auf – multikulti pur!
Vor allem an der Westküste gibt es übrigens besonders viele asiatische Austauschschüler. Diese bleiben aber nicht nur für ein Jahr in Kanada, sondern machen oft ihren High School Abschluss dort und bleiben mehrere Jahre. Dadurch verbessern sie ihr Englisch und haben höhere Chancen an einer kanadischen oder amerikanischen Uni angenommen zu werden. Da in Deutschland den meisten Menschen die Unterschiede zwischen den einzelnen asiatischen Kulturen oft nicht so bewusst sind, ist ein Schüleraustausch Kanada auch hier eine wunderbare Möglichkeit einen Blick über den Tellerrand zu werfen.
Vorurteile hin oder her: Kanada ist ein wunderbares Land, das zu bereisen sich auf jeden Fall lohnt! Und wie lernt man ein Land am besten kennen? Indem man eine längere Zeit dort lebt, und da bietet sich ein Schüleraustausch doch geradezu an, oder?