Pants or Trousers?- Meine Top 5 Fettnäpfchen in den USA

Hello zusammen!

Ein Jahr als Austauschschüler in einem anderen Land, beschert dir wunderbare Erlebnisse, erfordert aber auch viel Mut. Du lebst in einem neuen Umfeld, deine Familie und Freunde sind nicht mehr nur einen Katzensprung entfernt. Du bist mit einer neuen Sprache und Kultur konfrontiert und erst recht: neuen Gewohnheiten! „Where is the toilet?“, war der Satz, den ich an meine Gastfamilie bei meiner Ankunft richtete. „Oh you mean, where is the restroom?“, antwortete meine Gastmutter amüsiert und siehe da: Mein erstes, und lasst euch sagen, nicht mein einziges Fettnäpfchen! Als Austauschschüler ist es ganz normal in diese zu treten und auch gar nicht schlimm! Aber um euch trotzdem vorab darüber zu informieren, werde ich euch im Folgenden über meine Top 5 Fettnäpfchen berichten!

1. Sprachliche Unterschiede

Mein erstes Beispiel bezieht sich, wie schon in der Einleitung angedeutet, auf die Sprache. In deutschen Schulen lernen wir britisches Englisch, was an sich kein Problem ist, sich aber teilweise doch von dem Amerikanischen unterscheidet. Um zwei Beispiele zu nennen: Anstatt „trousers“, benutzen die Amerikaner lieber „pants“, genauso wie sie „apartment“ anstatt „flat“ verwenden. Doch das sind nicht die einzigen Unterschiede, die die Sprache mit sich bringen kann! Ich persönlich habe besonders am Anfang oft versucht Sätze aus dem Deutschen wortwörtlich ins Englische zu übersetzen. Dabei sind dann Dinge wie „What time do we have?“, anstatt von „What time is it?“, entstanden. Doch egal, ob du diese kleinen Fehler machst, mach dir keinen Kopf, du bist schließlich hier, um es zu lernen und die Leute freuen sich darüber, dir zu helfen! Und was noch viel besser ist: Diese Englischfehler sind ein toller Aufhänger für ein Gespräch und auch mal für einen Lacher gut!!:)

2. Vorsicht bei diesen Themen!

Zusätzlich kann man auch sagen, dass Amerikaner oftmals in Bezug auf verschiedene Themen sehr empfindlich reagieren. Besonders, wenn du dich mit Personen, die die politische Gegenseite unterstützen, unterhältst, würde ich Politik als Thema nicht unbedingt ansprechen und generell eher versuchen zu vermeiden. Im Gegensatz zu Deutschland ist Politik hier nämlich viel persönlicher und kann Leute wahrhaftig verletzen. Zusätzlich zum Thema Politik sind Themen wie Nacktheit, Kriminalität und Gewalt mit mehr Vorsicht zu behandeln. Viele Amerikaner, besonders Teenager und Kinder, haben „anxiety“ und reagieren nicht gut auf die oben angesprochenen Themen. Tatsächlich bin ich bei diesen Themen des Öfteren in ein Fettnäpfchen getreten, weshalb es nun umso besser ist, dass ihr schonmal Bescheid wisst!:)

3. Deutsche Direktheit

Aus dem letzten Punkt lässt sich also nun ableiten, dass wir mit unserer deutschen Direktheit wohl öfter in ein Fettnäpfchen in den USA treten könnten! Jedoch beruht es in diesem Fall nicht nur auf den gerade erwähnten Themen. Amerikaner sind sehr freundlich und geben meiner Meinung nach lieber ein nettes Feedback anstatt direkt mit der Wahrheit herauszurücken. Wenn ich in Deutschland also meinen Freunden offen sage, dass der neue Haarschnitt nicht so gut aussieht, würde ich hier eher auf die Variante „It looks good! But I really miss your long hair as well!“, zurückgreifen!! Oh man, hätte ich das mal früher gewusst…

4. Smalltalk is not that bad

Ihr solltet auch unbedingt wissen, dass die Amerikaner sehr offen sind und jeden neuen Menschen, den sie kennenlernen, direkt als Freund bezeichnen! Meiner Erfahrung nach gehen  Amerikaner super gerne auf Fremde zu, schreiben mit dir auf Snapchat, obwohl du sie gar nicht kennst, lächeln immer, geben andauernd Komplimente und fragen immer (wirklich immer) wie es dir geht. Im Supermarkt, Restaurant oder auch der Schule: der Smalltalk hier ist immer gegeben! Besonders am Anfang hab ich die Personen hier nicht ständig gefragt, wie es ihnen geht, ich fand es komisch mit jemandem zu schreiben, den ich nicht wirklich kannte und Komplimente hab ich erst recht nicht so viele vergeben. Und obwohl ich das Gefühl habe, dass in Deutschland diese ausschweifende Freundlichkeit eher untypisch ist, wirkt es hier etwas unhöflich und die Leute denken, ich würde mich nicht für sie interessieren. Sei also am besten aufgeschlossen und du wirst sicherlich mit vielen neuen Menschen in Kontakt kommen. Die Fettnäpfchen summieren sich, wie du siehst 😀

 

5. Kleine Ausrutscher

Aber dabei bleibt es nicht! Eine mehr oder weniger schlechte Angewohnheit von mir sind kleine Flucher, wenn mal etwas nicht ganz so läuft, wie ich es geplant hatte. Mehr aus einem Instinkt oder Spaß heraus, als wirklich böse gemeint. Und auch in meinem deutschen Umfeld war das ganz normal. Als wir dann jedoch ein paar Tage nachdem ich hier angekommen bin, ein Spiel gespielt haben und mir ein Schimpfwort aufgrund eines Fehlers, den ich im Spiel gemacht hatte, herausgerutscht ist, haben mich alle ganz verwundert angeguckt. Jedoch wird hier keiner böse, falls euch mal sowas herausrutscht, aber das ist hier nun mal alles andere als üblich und vielleicht könnt ihr euch besser zurückhalten als ich 😉

Wie ihr seht, bin ich also schon in unglaublich viele Fettnäpfchen getreten, von denen ich euch nun die fünf aufgelistet habe, von denen ich glaube, dass diese mit am häufigsten passieren könnten, und ihr somit vor eurem Austausch die Möglichkeit habt, sie euch einzuprägen und es besser zu machen als ich. Doch wie ich schon im letzten Absatz erwähnt habe: „Keiner war mir böse!“. Ihr lebt in einer ganz anderen Kultur, da sind Fettnäpfchen ganz normal und alle haben meist mehr als genug Verständnis dafür. Es gibt noch unzählige andere Fettnäpfchen, in die ihr treten werdet, aber lasst euch nicht davon entmutigen und nehmt sie mit Humor. Denn durch diese Fettnäpfchen habt ihr sicherlich immer etwas zum Lachen. Fettnäpfchen machen euren Austausch nicht weniger ereignisreicher, sondern vor allem lustiger und interessanter.

Auf die Fettnäpfchen, fertig, los!

Bis bald,

Tanja:)