Hey there!
Jetzt ist schon wieder ein ganzer Monat um seitdem ihr das letzte Mal von mir gehört habt. Und ich glaube, eine Erwähnung ist gar nicht mehr notwendig, aber die Zeit fliegt, ohne dass man es merkt.
Im letzten Monat ist wieder einmal viel passiert: Ich hab mit Field Hockey und Debate and Speech angefangen, während die Cross Country season sich dem Ende zugeneigt hatte und ich mein letztes race lief. Es war eine tolle Erfahrung und auch, wenn es sportlich gesehen nicht meine Bestleistung war, zählt die einmalige Erfahrung, die es definitiv wert ist! Was sich aber im letzten Monat besonders aufregend gestaltet hat, ist etwas, worüber in letzter Zeit die ganze Welt spricht: The elections – Die US Wahl!
Der Wahlkampf
Die Wahlen zur Präsidentschaft stehen nun vor der Tür, um genauer zu sein: In 9 Tagen ist es soweit! Nun ja, nicht ganz….
Aufgrund von Corona haben in diesem Jahr viele ihre Ballots (Wahlzettel) per Brief abgeschickt, sodass die Auswertung wahrscheinlich noch nicht am 03. November zur Verfügung steht.
Außerdem hatte Corona auch Auswirkungen auf das restliche Wahlverfahren: Nicht nur, dass der Präsident selbst mit dem Virus infiziert war, auch die typischen Rallies der Präsidenten sehen anders aus. Insbesondere die der Demokraten fallen aufgrund von Social Distancing um einiges kleiner aus, was dafür gesorgt hat, dass die Debatte der beiden Kandidaten, die im Fernsehen live übertragen worden ist, für viele sehr wichtig war. Zumindest in meinem Ort saßen alle an diesem Abend vor dem Fernseher und haben gespannt den beiden Kandidaten beim debattieren zugeschaut. Die Debatte war insgesamt sehr umstritten und viele Amerikaner haben an ihren Präsidenten gezweifelt, sodass diese auch im Unterricht thematisiert worden ist.
Politik im Alltag
Dieses öffentliche Diskutieren, in meinem Fall in US history, war hier jedoch eher einer der Einzelfälle.
Gerade in einem so genannten „purple state“ wie Colorado, gehört Politik eigentlich zu den Tabuthemen und ist sehr heikel, da hier die Meinungen sehr gespalten sind. Die Menschen hier sind sehr leidenschaftlich und gefestigt, was ihre politische Einstellung angeht. Das habe ich während eines Gesprächs mit meiner demokratischen Gastfamilie und meinen republikanischen Nachbarn gemerkt. Obwohl ich mich persönlich als Demokrat sehe, fand ich es trotzdem interessant, die Einstellung eines Republikaners zu sehen und kann sie nun auch ein wenig mehr verstehen. Dennoch muss man bei solchen Gesprächen hier sehr darauf achten, die Emotionen des anderen nicht zu verletzen, da man die politische Einstellung hier schon fast als eine Passion der Menschen betrachten kann.
Diese Feststellung wiederum bringt mich auch dazu, dass das öffentliche präsentieren seiner politischen Haltung hier sehr normal ist und häufig vorkommt, ganz im Gegensatz zur öffentlichen Diskussion:
Während wir in Deutschland sehr unwahrscheinlich Angela Merkel Flaggen während der election time (Bundestagswahl) sehen würden, präsentiert hier die Mehrheit ihre Top-Favoriten auf vielen verschiedenen Wegen: Große Trump- und Biden-Flaggen an Häusern und Autos, Sticker überall oder sogar Shirts.
Auch die Werbekampagnen für die Wahl an sich sind unglaublich und reichen von Zeitungsartikeln bis zu mindestens 3 Werbespots in einer Werbepause.
Das gesagt, bin ich nun unglaublich gespannt auf das Ergebnis, was all diese Personen, inklusive meiner eigenen Gastfamilie, hervorgerufen haben und kann es kaum abwarten, den Namen zu hören, auf den vermutlich bereits die gesamte Welt wartet!
Bis bald
Tanja 🙂